RETAIL
© Stefanel

Redaktion 23.06.2020

Insolventer Modekonzern Stefanel sucht Käufer

Interessenerklärungen können bis 1. Juli 2020 eingereicht werden.

ROM. Der italienische Modekonzern Stefanel wird verkauft. Bis 1. Juli können Interessenerklärungen eingereicht werden, teilte der für das Unternehmen zuständige Insolvenzverwalter Raffaele Cappiello mit.

Interessenten können Angebote für den gesamten Modekonzern oder für zwei getrennte Unternehmensbereiche einreichen: Die Marke Stefanel mit dem Hauptquartier im norditalienischen Ponte di Piave und einem Netz aus 30 Shops in Italien und für die Gesellschaft Interfashion, die Mode mit der Marke High produziert.

Im vergangenen April hatte Stefanel Österreich beim Handelsgericht Wien einen Antrag auf die Eröffnung eines Konkursverfahrens gestellt; 52 Mitarbeiter sind betroffen. Sie wurden beim AMS zur Kündigung angemeldet. Die Umsätze in Österreich waren zuletzt sehr rückläufig. Dazu kam nun der Coronastillstand.

In den 1990er-Jahren hatte der Stefanel-Konzern noch 1.000 Filialen in 56 Ländern. Damals war er auch noch in einer Reihe von kleineren österreichischen Bezirksstädten vertreten. Zuletzt gab es noch 400 Niederlassungen in 13 Ländern. Der Konzernumsatz brach von 2011 bis 2017 um etwa ein Drittel ein.

Stefanel, der nach einer schweren Krise 2017 unter Kontrolle des Private-Equity-Fonds Oxy und der britischen Finanzgruppe Attestor gekommen war, hat den Neustart nicht geschafft. Im Zuge der Umstrukturierung hatte Giuseppe Stefanel, Sohn von Firmengründer Carlo Stefanel, seinen Konzernanteil von 56,5 Prozent auf 16,4% reduziert. Der Handel mit Stefanel-Aktien an der Mailänder Börse wurde vor einem Jahr ausgesetzt. (APA)

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL