WIEN. Die Milchwirtschaftsbilanz des Jahres 2018 zeigt erhöhte Import- und Exportwerte, aber auch eine schwierige Wettbewerbssituation für österreichische Molkereien. Nachdem schon das Jahr 2017 einen dringend notwendigen Aufholprozess am Milchmarkt gebracht hat, war 2018 vor allem durch größere witterungsbedingte Anlieferungsschwankungen geprägt, die in weiterer Folge auch eine Preisvolatilität bewirkten. Die Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter (VÖM) gibt Einblick in ein Jahr voller Höhen und Tiefen.
Außenhandel steigt deutlich
Die Exporte im Jahr 2018 konnten um 4,1% auf 1,23 Mrd. € zulegen, die Importe von Milchprodukten stiegen auf 831 Mio. €, der Außenhandelssaldo erhöhte sich somit auf 401 Mio. €. Dies entspricht einer Exportquote von 44% und einer Importquote von knapp 30% und zeigt, wie hoch der internationale Wettbewerb am Milchmarkt ist. Die hohe Qualität der heimischen Milchprodukte ist immer stärker ein wichtiges Verkaufsargument im Ausland.
Die Situation am Milchmarkt
Zum heimischen Milchmarkt merkt Helmut Petschar, Präsident Vereinigung Österreichischer Milchverarbeiter, an: „Für die österreichischen Molkereien war der Markt geprägt von einer schwierigen Wettbewerbslage infolge der hohen Handelskonzentration und weiters von Kostensteigerungen, die den Molkereien nicht im entsprechenden Ausmaß abgegolten wurden.”
Die Umsätze der heimischen Milchverarbeiter sind im Jahr 2018 um ca. 3,0% auf 2,8 Mrd. € gestiegen. Das durchschnittlich ausbezahlte Milchgeld je Landwirt lag mit 53.290 € um 2.454 € über dem Vergleichswert des Vorjahres und brachte trotz geringer Preisrückgänge eine leichte Verbesserung bei den bäuerlichen Einkommen.
Neues Jahr, neues Glück?
Die international gute Nachfrage gibt derzeit etwas Hoffnung für die Milchwirtschaft. Gefahren lauern allerdings in einem ungeordneten Brexit und den damit möglichen Marktverwerfungen. „Der wesentliche Teil der weiteren Entwicklung für die heimische Milchwirtschaft ist die Bereitschaft des Handels und der heimischen Konsumenten, die Qualitätsstrategie der heimischen Milchwirtschaft mitzutragen”, erklärt Petschar. (red)