WIENER NEUDORF. Billa und Merkur bieten während des Lockdowns keine „atypischen“ Warensortimente zum Verkauf an: „Wir haben hier einen klaren Standpunkt: Wir wollen nicht auf dem Rücken der Händler, die jetzt im zweiten Lockdown wieder schließen müssen, Umsätze machen“, betont Marcel Haraszti, Vorsitzender Billa Merkur Österreich und Vorstand Rewe International AG, „daher werden wir selbstverständlich nur die für den Lebensmittelhandel typischen Warengruppen anbieten. Zusammenstehen im Handel ist jetzt eine Frage kaufmännischen Anstands. Wir fordern auch unsere Kollegen im Lebensmittelhandel auf, diesen Weg mitzugehen.“
Im ersten Lockdown gab es Abgrenzungsdiskussionen, welche Produkte für den Lebensmittelhandel bzw. Mischbetriebe, die vom Betretungsverbot ausgenommen sind, kein „typisches Warensortiment“ darstellen. Die jetzige Verordnung und ihre Kommentierung geben klare Leitplanken, dass im Lebensmittelhandel nur Lebensmittel, Sanitärartikel und Tierfutter angeboten werden dürfen. Andere wie z.B. Blumen, Bekleidung, Elektrogeräte, Spielwaren sind nicht von der Ausnahmeregelung des Betretungsverbots erfasst, um von der Schließung betroffene Betriebe nicht zu benachteiligen.
Gerade im Weihnachtsgeschäft soll gewährleistet sein, dass der Handel sich nicht gegenseitig kannibalisiert, zumal ohnehin vor allem der internationale Online Handel bereits jetzt profitiert. Aus diesem Grund werden Billa und Merkur während des Lockdowns von 17. November bis 6. Dezember 2020 keine „atypischen“ Produkte zum Verkauf anbieten. „Für uns alle im Handel ist das Weihnachtsgeschäft die mit Abstand wichtigste Zeit im Jahr. Und es kann nicht sein, dass wir als Lebensmittelhändler den Branchenkollegen jetzt Umsätze wegnehmen, die sie im Weihnachtsgeschäft dann nicht mehr nachholen können“, so Haraszti. (red)
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