INNSBRUCK. Im Jahr 2006 lud Hotelier Günther Aloys das damals angesagte Partygirl Paris Hilton ins kalte Ischgl, um unter den Augen von 20.000 Zuschauern einen Schluck von seinem neuen Rich Prosecco aus der Dose zu machen und danach „it's yummy” zu nuscheln. Die Hotelerbin war fortan das Werbegesicht des Dosen-Proseccos. Zehn Jahre später ist einiges anders: Paris Hilton ist schon lange nicht mehr angesagt, Rich Prosecco heißt nun (großteils) Secco und ist einmal an die Börse gegangen und wieder zurück.
Verwechslungsgefahr?
Aktuell liefert sich der Dosen-Prosecco sogar einen spritzigen Markenstreit mit dem französischen Champagnerhersteller MHCS. Aloys wirft den Franzosen vor, die Marke seines Unternehmens gezielt und „über die Maßen” für die Bewerbung der Champagner-Marke Veuve Clicquot auszunutzen, wie es in einer Aussendung heißt. Moët Hennessy soll vor einem Jahr von Aloys und der Rich AG die Erlaubnis eingeholt haben, u.a. seinen Veuve Clicquot mit der Nebenbezeichnung „Rich” bewerben zu dürfen. Nun würden aber zahlreiche Veuve-Clicquot-Sorten mit Etiketten ausgestattet, auf denen groß „Rich” hervorragt. Aloys fürchtet daher eine große Verwechslungsgefahr für seinen Dosen-Prosecco und sieht eine klare Markenrechtsverletzung.
Ob der Streit auf Eis gelegt wird und zu einer Einigung kommt oder ob das Gericht Frieden in dem sprudelnden Markenstreit bringt, bleibt vorerst abzuwarten. (nn)