Sicherheit bei Lebensmitteln muss gegeben sein. Doch wie der Lebensmittelsicherheitsbericht 2014 zeigt, betreffen die meisten Beanstandungen eine mangelhafte Produktkennzeichnung.
Wien. Gestern, Dienstag, veröffentlichte das Bundesministerium für Gesundheit den Lebensmittelsicherheitsbericht für das Jahr 2014. Der Bericht soll Transparenz gewährleisten und unter den Konsumenten Vertrauen schaffen. Darum wurden von den Lebensmittelaufsichtsbehörden 43.507 Betriebskontrollen durchgeführt und 28.158 Proben aus allen Lebensmittelgruppen untersucht. Das Ergebnis: Bei 84,1% aller Proben gab es keine Beanstandungen, 0,3% wurden als gesundheitsschädlich eingestuft, 3,8% wurden als ungeeignet bewertet.
Dennoch zeigt der Bericht, dass die meisten Beanstandungen hinsichtlich der Produktkennzeichnung erfolgten. Von 492 Honig- und Zucker-Proben wurden 130 beanstandet (26,4%). Und zwar überwiegend wegen Kennzeichnungsverstößen und irreführender Angaben. Die Beanstandungsquote betrug bei der Untergruppe Zucker und Zuckerarten 15,8% und bei den Honigen 27,3%. Auch bei Brot und Backwaren waren Kennzeichnungsmängel und irreführende Angaben der häufigste Kritikpunkt: Von 1.292 begutachteten Proben wurden 216 (16,7%) beanstandet.
Geflügel und Fleisch
Bei 19 Proben aus dem Bereich Brot und Backwaren wurden mikrobielle Kontaminationen nachgewiesen, zwei Proben (0,2%) wurden als gesundheitsschädlich beurteilt: Eine Probe Semmel wegen Verletzungsgefahr durch einen Fremdkörper, eine Backware wegen Bacillus cereus. Beim Geflügel dagegen wurden 97 von 590 begutachteten Proben, also 16,4%, beanstandet – primär aus hygienischen Gründen: 54 Proben wegen mikrobieller Kontaminationen, u.a. Salmonellen. Bei den 14 Würsten- und Pökelwaren-Proben aus Geflügelfleisch wurde eine ungenaue Kennzeichnung hinsichtlich des Fettgehalts beanstandet. Von 3.253 begutachteten Fleisch-Proben wurden 488 (15%) reklamiert, wobei die Untergruppe Wildbreterzeugnisse mit 39,7% (52 von 131 Proben) eine deutlich höhere Beanstandungsquote aufwies. Die häufigsten Gründe waren erneut Kennzeichnungsmängel. 90 Proben (2,8%) waren wegen mikrobieller Kontaminationen für den menschlichen Verzehr ungeeignet. Fünf Proben (0,2%) wurden als gesundheitsschädlich bewertet (darunter Listerien und zu hoher Bleigehalt).
„Die Sicherheit der heimischen Lebensmittel hat für mich höchs-ten Stellenwert”, so Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser. „Die Konsumenten haben ein Recht auf sichere Lebensmittel und ausreichende Informationen über deren Zusammensetzung, Nährwerte, Herstellungsverfahren und besondere Eigenschaften.” (dp)