RETAIL
© Mitja Kobal/Greenpeace

„Es gibt nur wenige Produkte in Bio-Qualität, Fairtrade-Orangensaft ist die Ausnahme”, kritisiert Expertin Nunu Kaller.

Redaktion 14.06.2019

Kritik an Obstsäften

„Ernüchternd” lautet das Fazit von Greenpeace’ ­Marktcheck, bei dem Apfel- und Orangensäfte getestet wurden.

WIEN. Nur wenige Produkte in Bio-Qualität, fair produzierter Orangensaft als Ausnahme und überwiegend fehlende Herkunftsangaben: Der Greenpeace-Marktcheck „Nachhaltigkeit im Test”, bei dem diesmal in heimischen Supermärkten erhältlicher Apfel- und Orangensaft getestet wurde, fällt kritisch aus.

Getestet wurde das Saft- und Nektar-Angebot von neun Supermarktketten. Die Kriterien: Bio-Angebot, Herkunft, Soziales (Fairtrade-Siegel), Vegan-Kennzeichnung und Verpackung.

Bio oder fair, aber nicht beides
Bio-Orangensaft findet man in sechs der neun Märkte, Fairtrade-Siegel stellen die Ausnahme dar, und fair produzierten Bio-Orangensaft sucht man ganz vergeblich. Auch Mehrwegflaschen sind in der Minderheit, „Diskonter haben hier gar nichts zu bieten”, wie es in der Aussendung der NPO heißt.

„In der Werbung für Fruchtgetränke gaukeln uns lachende Gesichter und Obstbäume in unberührter Natur eine heile Welt vor. Die Produkte in den Supermarktregalen werden dem meist nicht gerecht”, resümiert Greenpeace-Expertin Nunu Kaller.
Ein weiterer Kritikpunkt bezieht sich auf die Herkunftsangaben: Diese finden sich bei nur 16% der im Handel verfügbaren Apfelsäfte. Hier weisen Bio-Säfte – von Greenpeace aufgrund der „viel umweltschonenderen” Produktion empfohlen – eine bessere Transparenz auf.

Bestnote „Befriedigend

Sieben der neun auf ihr Angebot getesteten Supermärkte erhielten die Bestnote „Befriedigend”. Testsieger ist Interspar, wo auch das größte Bio-Angebot zu finden ist.

In Österreich werden rund 25 l Saft, Nektar und gespritzte Saftgetränke pro Kopf konsumiert; den höchsten Anteil haben Getränke aus Orangen und Äpfeln mit jeweils 20 bzw.15%. (haf)

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