WIEN. Die Gewerkschaft GPA fordert für die etwa 430.000 Angestellten im Handel eine Erhöhung der Gehälter um 10 Prozent. „Handelsbeschäftige haben keinen finanziellen Spielraum, die Belastungen durch die aktuelle Inflation sind für alle Beschäftigten dramatisch. Daher ist eine kräftige Einkommenssteigerung dringend notwendig, um die enorm gestiegenen Lebenshaltungskosten zu bestreiten. Jeden Euro mehr, den jetzt Handelsangestellte bekommen, können sie beim nächsten Einkauf wieder ausgeben und fließt direkt in den Konsum und damit in den Handel zurück,“ so die Chefverhandlerin der Gewerkschaft GPA, Helga Fichtinger zum Auftakt der KV-Runde.
Eine klare Absage erteilten die GPA-VerhandlerInnen der Forderung, die staatlichen Zahlungen, wie den Teuerungsbonus in die Verhandlungen mit einzurechnen. „Die Beschäftigten würden sich dann ihre Gehaltserhöhung mit ihrem Steuergeld selbst bezahlen. Eine dauerhafte Erhöhung ist auch wichtig, weil das Bruttoeinkommen die Basis für Leistungen aus der Pensionsversicherung oder dem Arbeitslosengeld ist“, so Martin Müllauer, Vorsitzender des Wirtschaftsbereiches Handel in der Gewerkschaft GPA.
Zu Verhandlungsbeginn wurde von den Verhandlungspartnern die durchschnittliche rollierende Inflation von 6,9 Prozent außer Streit gestellt.
Die Forderungen im Detail:
- Die Erhaltung und Stärkung der Kaufkraft durch eine kräftige Erhöhung der Gehälter um 10 Prozent.
- Für Lehrlinge einen Fixbetrag von EUR 150,- (14x) /angewendet auf jedes Lehrjahr.
- Die Aufrechterhaltung bestehender Überzahlungen zum 31.12.2022 in voller Höhe.
- Die leichtere Erreichbarkeit der 6. Urlaubswoche – der Handel könnte sich hiermit als attraktiver Arbeitgeber positionieren und auch mehr junge Menschen wieder erreichen.
- Den Zuschlag für Mehrarbeitszeiten ab der ersten Stunde Überschreitung (über das vereinbarte AZ-Ausmaß hinaus).