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© Franz Neumayr

Maria Hutter, Gerrit Woerle und Gerhard Woerle, Max Hiegelsberger, Johann Neumayer Konrad Steiner

Redaktion 14.09.2020

Landesräte würdigen erfolgreiches Artenvielfaltsprojekt von Woerle

Würdigung der Förderung der Artenvielfalt, die durch ein besonderes Projekt in der Heumilchregion Flachgau-Mondseeland umgesetzt wird.

WIEN. Das Thema Nachhaltigkeit nimmt in der Unternehmensphilosophie der Privatkäserei Woerle eine zentrale Rolle ein. Das hat auch die Politik beeindruckt und so gaben sich kürzlich Landesräte aus Salzburg und Oberösterreich ein Stelldichein bei Woerle um sich vom Fortschritt des Projekts „Artenvielfalt in Bauernhand“ selbst ein Bild zu machen.

Hohen Besuch gab es kürzlich in der Privatkäserei Woerle in Henndorf: Die Salzburger Landesrätin Maria Hutter und ihr oberösterreichischer Amtskollege LR Max Hiegelsberger fanden sich in der Flachgauer Gemeinde ein, um sich vor Ort selbst ein Bild von den umfassenden Nachhaltigkeits-Aktivitäten von Woerle zu machen. Konkret ging es dabei um das bundesländerübergreifende Projekt „Artenvielfalt in Bauernhand“, das in der Heumilchregion Flachgau-Mondseeland umgesetzt wird. Bei Woerle will man damit zunächst aufzeigen, dass Artenschutz und Landwirtschaft sich nicht ausschließen, sondern schon bei der täglichen Arbeit am Hof untrennbar miteinander verbunden sind. Aber es geht um mehr: Daher hat man bereits im Vorjahr das Artenvielfalts-Projekt initiiert, welches gemeinsam mit den Landwirte und Landwirten umgesetzt wird und bis 2030 angelegt ist. „Unser Ziel ist es, gemeinsam dem dramatischen Rückgang der heimischen Tier- und Pflanzenarten entgegen zu wirken und Lebensräume für die Artenvielfalt im landwirtschaftlich genutzten Grünland zu schaffen“, erklärt dazu Gerrit Woerle, Geschäftsbereichsleiter Strategie. Dabei betont er, dass Landwirtschaft und Artenvielfalt keine Gegensätze seien: „Gesunde Kühe benötigen ausreichend nährstoffreiches Futter, um beste Milch zu geben. Heubewirtschaftung ist seit jeher eine nachhaltige, ökologische und ursprüngliche Form der Milchwirtschaft. Darüber hinaus hat aber jeder Hof Flächen mit wenig wirtschaftlichen Nutzungsmöglichkeiten, wie Böschungen, Waldränder, etc., wo man die Biodiversität fördern kann. Die Bäuerinnen und Bauern entscheiden dabei selbst, was wo passiert und geben der Natur bewusst die Chance wieder ‚Natur‘ zu sein.“

Bei ihrem Besuch konnten sich die Landesräte vom Projektfortschritt überzeugen und mit teilnehmenden Bauernfamilien über deren Erfahrungen sprechen. Dabei lobte Naturschutz-Landesrätin Maria Hutter deren Engagement und zollte vor allem der Vorbildwirkung von Woerle große Anerkennung: „Wirklich jeder von uns kann etwas für die Artenvielfalt in unserem Bundesland tun. Je bunter das Leben und damit auch die Grünflächen, umso
besser. Das Projekt 'Artenvielfalt in Bauernhand' der Privatkäserei Woerle zeigt, dass viele unserer Bäuerinnen und Bauern aktiv mithelfen, neue Blumenwiesen anzulegen und bestehende zu erhalten. Hier wird vorbildlich gezeigt, dass artenreiche, ökologisch hochwertige Flächen mit Wirtschaftlichkeit in Einklang gebracht werden können.“ Auch
der oberösterreichische Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger unterstrich die Bedeutung der Initiative: „Mit diesem Projekt hat sich Woerle eine der zentralen Fragestellungen der modernen Landwirtschaft vorgenommen. Der aktive Naturschutz ist neben der Erzeugung hochwertiger Lebensmittel und der Kulturlandschaftspflege eine der wesentlichen Leistungen der Bäuerinnen und Bauern für die Gesellschaft.“

Die teilnehmenden Landwirte sind seit Projektbeginn mit viel Engagement und Knowhow dabei und das bringt ihnen neben der Förderung der Artenvielfalt auch viele Vorteile: So können etwa durch eine höhere Bestäubungsleistung höhere Erträge erzielt und zugleich die Gesundheit und Fruchtbarkeit des Bodens gesteigert werden. Artenreiche Wiesen sorgen aber auch für gesunderes Futter für die Kühe, führen zu einer höheren Resilienz in Trocken-heitsperioden, bieten Schutz vor Schädlingen und Krankheiten und tragen durch CO2-Stabilisierung im Boden zum Klimaschutz bei.

Leuchtturmprojekt „Artenvielfalt in Bauernhand“
Die Wiesen in Österreichs größter Heumilchregion sind ein Paradies der Artenvielfalt. 2019 hat man daher in der Henndorfer Privatkäserei das Projekt „Artenvielfalt in Bauernhand“ ins Leben gerufen, das gemeinsam mit den Heumilchbäuerinnen und -Bauern in den nächsten zehn Jahren umgesetzt werden soll. Im Rahmen des Projekts sollen auf den Höfen mit ungenutzten Flächen, wie Gstetten, Mager- oder Sauerwiesen, Straßen- oder Waldränder sowie Böschungen, etc., unterschiedliche Lebensräume und Rückzugsorte für verschiedenste Tiere und Pflanzen geschaffen werden, um damit sogenannte „Trittstein-Effekte“ für Insekten & Co über die ganze Woerle-Heumilchregion zu erzeugen und wissenschaftlich dokumentieren zu können. Das von Woerle initiierte Projekt „Artenvielfalt in Bauernhand“ wird von den externen Experten Konrad Steiner (wissenschaftlicher Berater), Johann Neumayer (Insektenkundler und Hummelexperte) und Biologen der Universität Salzburg fachlich begleitet. Um auch die Landwirte der Zukunft für das Thema Artenvielfalt zu begeistern, werden SchülerInnen der HBLA Ursprung praxisbezogen in diverse Projekte der Privatkäserei miteingebunden. (red)

 

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