HAMBURG. Die deutsche Studiengesellschaft für Gesundheitsberatung mit Sitz in Hamburg warnt vor dem Einsatz von Altpapier bei der Verpackung von Lebensmitteln: Von Verpackungen aus recyceltem Karton könnten demnach gesundheitsschädliche Stoffe in die darin enthaltenen Nahrungsmittel übergehen.
Als Problem entpuppt sich, was den Verpackungsmaterialien aus Umweltsicht eigentlich zum Vorteil gereichen sollte: Sie werden zunehmend aus Recyclingstoffen hergestellt. Dabei handelt es sich größtenteils um bedruckte Erzeugnisse. Auf diesem Weg gelangen auch Mineralölreste aus der Druckfarbe wieder in den Papier- bzw. Kartonkreislauf sowie weitere unerwünschte Stoffe wie Kleber und andere Produktionsmittel der Druckindustrie. Sie finden sich über den Recyclinganteil von Papier, Karton und Pappe auch in neuen Lebensmittelverpackungen wieder. Und aus diesen Verpackungen gehen gesundheitsschädliche Substanzen in die verpackten Nahrungsmittel über, sie migrieren, wie die Fachleute sagen.
Mehr als 250 potenziell migrierende Substanzen seien in Recyclingkartons bereits nachgewiesen worden, beklagt die Verbraucherzentrale. Und ein Forschungsprojekt des Bundesernährungsministeriums (BMEL) wies nach, dass Lebensmittel in Recycling-Kartons am Ende ihres Mindesthaltbarkeitsdatums deutlich mit Mineralölkohlenwasserstoffen, Weichmachern und Druckfarbenbestandteilen belastet waren. Die in Druckfarben neben Mineralöl enthaltenen Substanzen gelten als gesundheitsgefährdend, zum Teil sogar krebserregend und erbgutschädigend. (red)