RETAIL
08.04.2015

Lidl expandiert in USA und Irland

Discounter international Nach Hofer (1.400 Standorte) plant nun auch Lidl die Amerika-Expansion mit voraussichtlich 100 Filialen

Der deutsche Discounter legt sich eine Zentrale in Virginia zu, offizieller Start in den USA erfolgt 2018.

Lidl verfügt bereits über 143 Geschäfte in Irland und weitere 38 in Nordirland.

Neckarsulm. Der deutsche Lebensmittel-Discounter Lidl treibt die Expansion im Ausland voran – vornehmlich in den USA und Irland. Als US-Schaltzentrale hat sich der Discounter Arlington in Virgina erwählt. MGP Retail Consulting LLC, der Immobilienpartner des Discounters, hat sich laut Medienberichten für 56,6 Mio. USD (52,3 Mio. €) in den Gebäudekomplex National Gateway I eingekauft. Lidl wird demnach künftig den Großteil der über 20.200 Quadratmeter großen Fläche nutzen – inklusive Testküche und Lebensmittellabor.

Lidl hat die Amerika-Expansion bestätigt; zu einzelnen Transaktionen äußerte sich das Unternehmen nicht. Offiziell erfolgt der Start in den USA nämlich erst 2018. Bei zahlreichen Lieferanten wurde laut Geschäftspartnern allerdings angefragt, ob sie in die USA liefern könnten. Die Neckarsulmer planen mit wenigstens 100 US-Märkten an den Start zu gehen, heißt es aus dem Umfeld des Unternehmens; Konkurrent Aldi ist bereits mit mehr als 1.400 Standorten vor Ort.

Aufschwung in Irland nutzen

Etwas handfester ist die Lidl-Expansion in Irland, wo der Discounter offenbar den Aufschwung nutzen will, um mehr als 60 neue Filialen in Nordirland und der Republik Irland zu eröffnen. Die irischen Immobilienmakler von CBRE sind laut Medienberichten damit beauftragt, „hochwertige Standorte mit guter Sichtbarkeit und Erreichbarkeit” aufzutun. Demnach werden Bauplätze für Geschäfte mit einer Größe von 1.800 bis 2.400 Quadratmeter gesucht. „Wenn wir die 60 Standorte innerhalb von drei Jahren finden, wird unser Kunde damit bestimmt zufrieden sein”, bemerkte hierzu Florence Stanley, die im Dubliner CBRE-Büro für den Einzelhandel zuständig ist, gegenüber der Irish Times.Um Filialstandorte mit wenig Parkmöglichkeiten kundenfreundlicher zu gestalten, hat sich der Discounter in der Vergangenheit architektonische Tricks einfallen lassen. Beispielsweise wurde die Verkaufsfläche kurzerhand auf Pfeilern errichtet, um den freigewordenen Platz darunter als Parkplatz zu nutzen (siehe MPreis in Tirol).Die irischen Einzelhändler haben bezüglich der Lidl-Expansion durchwegs Respekt. Sie meinen, dies seien schlechte Nachrichten für die irischen Städte und Dörfer. Lidl hat vor 15 Jahren die erste Irland-Filiale eröffnet. Aktuell betreibt der Discounter 143 Läden in Irland und weitere 38 in Nord-irland. Konkurrent Aldi ist mit 115 Läden auf der grünen Insel vertreten, in Nordirland bislang überhaupt nicht.(red)

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