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© APA / Georg Hochmuth

Redaktion 17.11.2021

Lockdown für Ungeimpfte: Handelsverband rechnet mit bis zu 350 Mio. Umsatzverlust pro Woche und fordert Ersatzleistungen

Der Handelsverband bezweifelt in einer Aussendung "die Wirkung der neuen Restriktionen im Handel“, drückt aber gleichzeitig sein Verständnis für die Notmaßnahmen zur Senkung der Infektionszahl aus.

WIEN. So weit habe es aber gar nicht erst kommen müssen: Mit Verweis auf die im Sommer 2021 gestartete eigene Impfkampagne („Wir handeln gemeinsam. Wir impfen gemeinsam“) wird kritisiert, dass Positivanreize wie Impfgutscheine oder Lotterien „seitens der Regierung vom Tisch gewischt“ worden seien. In Summe habe der stationäre Non-Food-Handel mit Einbrüchen von bis zu 350 Mio. € pro Woche zu rechnen.

Hohe Kollateralschäden befürchtet
Bei dem Lockdown für Ungeimpfte werde übersehen, "wie stark der volkswirtschaftliche und betriebswirtschaftliche Kollateralschaden sein kann. Die Kaufkraft großer Teile der Bevölkerung wird in der wichtigsten Zeit des Jahres für den Handel hin zu digitalen Giganten verschoben. Die begleitende Verunsicherung kann dies nochmals erheblich verstärken, wodurch die Arbeitsplatzsicherheit in vielen Formaten nicht mehr gewährleistet ist“, argumentiert Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will. Darüber hinaus stünden die doppelten Gehälter an, während gleichzeitig für viele ein Drittel der Umsätze im Weihnachtsgeschäft wegfällt.

Die Politik solle "im 20. Monat der Krise bei jenen Faktoren ansetzen, die tatsächlich etwas am Infektionsgeschehen bewirken können“, hierfür würde sich "der Einbezug vorliegender wissenschaftlicher Erkenntnisse" lohnen, um Kollateralschäden abzuwenden. Weitere Verschärfungen im Handel würden jedenfalls nicht dazu zählen, immerhin sind laut AGES zurzeit nur 0,1% aller Infektionen auf das Einkaufen zurückzuführen.

Will: "Nachdem die Empfehlungen im Sommer nicht aufgegriffen wurden, ist es besonders negativ, dass der Handel nun als Hebel verwendet wird, um Kontakte zu reduzieren, obwohl die Branche kein Corona-Hotspot ist. Wir fordern Wirtschaftshilfen und insbesondere einen Umsatzersatz ‚neu‘, der alle betroffenen Unternehmen zeitnah erreicht, denn die doppelten Gehälter stehen an, und wir verlieren rund ein Drittel der Umsätze außerhalb des Lebensmitteleinzelhandels durch diesen Eingriff. Arbeitsplatzsicherheit muss Zug um Zug mit der Pandemiebekämpfung einhergehen. Bundesweit erwarten wir durch den Lockdown für Ungeimpfte einen Umsatzeinbruch von bis zu 350 Mio. Euro wöchentlich im stationären Non-Food-Handel.“ (red)

 

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