GARS AM KAMP. In der rekordverdächtigen Zeit von nur 13 Tagen errichtete das Handelshaus Kiennast eine 400 kWp Photovoltaikanlage mit der Initiative Tausendundein Dach. Ludwig Schleritzko eröffnete diese Woche die Anlage, welche durch die hervorragende Zusammenarbeit von Behörden, Netzbetreiber, Förderstellen und den beteiligten Unternehmen enorm schnell umgesetzt werden konnte.
Für die Investition sprachen vor allem zwei wesentliche Aspekte: Zum einen deckt der hauseigen gewonnene Strom den Großteil des Bedarfs der gesamten Kühlung im Logistikzentrum, 82% des produzierten Stroms werden direkt im Unternehmen verbraucht. Der Rest wird mit einer Förderung von 7,67 ct/kWh ins konventionelle Stromnetz eingespeist. Zum anderen verfolgt das Unternehmen eine eigene Nachhaltigkeits-Agenda und ist stets um Ressourcenschonung bzw. Reduzierung der CO2-Emissionen bemüht.
Von der Projektplanung bis Inbetriebnahme der Anlage vergingen lediglich vier Monate. Ohne die gute und vertrauensvolle Kooperation untereinander wäre dies nicht möglich gewesen: „Wir fühlten uns von Beginn an sehr gut abgeholt: Angefangen von der fundierten Wirtschaftlichkeitsberatung, über die gesamte Aufbereitung des Projekts und die perfekt funktionierende Fördereinreichung war es für uns schnell klar, Tausendundein Dach als Partner für dieses Projekt zu wählen“, so Geschäftsführer Julius Kiennast.
Der finanzielle Nutzen: Was es dem Geldbörsel bringt
Die 400 kWp leistungsstarke Photovoltaikanlage hat einen Ertrag von ca. 392.000 kWh Strom. Dies entspreche in etwa dem Bedarf von knapp 80 kleinen Haushalten. „Wir brauchen viel Strom für die Kühlung der Lebensmittel – eine Photovoltaikanlage auf dem Dach der Kühlhäuser macht somit nicht nur aus ökologischer, sondern vor allem auch aus ökonomischer Sicht Sinn“, sagt Julius Kiennast. Denn die Photovoltaikanlage produziert Strom um nur 3,5 ct/kWh, gerechnet über einen Betriebszeitraum von 20 Jahren. Dies macht den Solarstrom um fast 55% günstiger als jenen vom Netz. Insgesamt generiert man in Zukunft eine Stromkostenersparnis von 31% pro Jahr.
„Die Firma Kiennast zeigt vor, wie Klimaschutz mit Hausverstand funktioniert. Der Einsatz der Photovoltaikanlage schützt nämlich nicht nur die Umwelt. Die Anlage ist gleichzeitig wirtschaftlich sinnvoll für den Betrieb. Wir in Niederösterreich sind glücklich über derartige Initiativen, denn sie helfen dabei, die ambitionierten Klimaziele zu erreichen. Der Klimaschutzplan des Landes Niederösterreich sieht unter anderem vor, die Treibhausgas-Emissionen um 36 Prozent zu reduzieren und die Stromerzeugung durch Photovoltaik zu verzehnfachen“, sagt Schleritzko zum Projekt der im Waldviertel ansässigen Firma Kiennast.
„Vielen Menschen ist nach wie vor nicht bewusst, dass es sich bei Photovoltaik bereits um die günstigste Energieform handelt“, so Cornelia Daniel, Initiatorin von Tausendundein Dach und Geschäftsführerin von Dachgold. Das Netzwerk von Tausendundein Dach umfasst mittlerweile 200 verschiedene Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen (Lebensmittel, Pharma, Landwirtschaft, Dienstleistungen, etc.). „Durch das gemeinsame Projekt mit Kiennast haben wir nicht nur das wichtige Zwischenziel von 700 Dächern erreicht, sondern auch einen wertvollen Partner aus meiner Heimatregion – dem Waldviertel – im Netzwerk hinzugewonnen“, freut sich Daniel.
Der ökologische Nutzen: was es für Mensch und Natur bringt
Zusätzlich zur ökonomischen Logik ist eine Investition in erneuerbare Energiesysteme auch für Mensch und Natur von Vorteil. Durch die Installation der Photovoltaikanlage werden in Zukunft fast 130.000 kg CO2 eingespart. Dies entspreche einem Wald mit 4.500 Bäumen bzw. knapp 2.6 Mio. km mit einem E-Auto. Zur Veranschaulichung: Damit ließe sich die Erde 65-mal umrunden. „Die globalen Problematiken hinsichtlich des Klimawandels sollten heute hinreichend bekannt sein. Wir wollen unseren Teil der Verantwortung übernehmen und mit gutem und positivem Beispiel vorangehen“, ergänzt Alexander Kiennast. „Als Familienunternehmen mit über 300 Jahren Geschichte im Lebensmittelhandel wissen wir, dass jede Krise wieder vorübergeht und wir mit diesem Schritt auch einen wichtigen Beitrag für die zukünftigen Generationen leisten." (red)
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