WIEN. Die Feststellung von Rewe-Chef Marcel Haraszti, man sei mehr auf die Kundenzufriedenheit als auf den Ausbau der Marktanteile konzentriert, geht konform mit der aktuellen Situation: Ein Umsatzplus der Spar in Höhe von mehr als einer Mrd. € in 2020 (+16,1% versus 2019 laut Nielsen) bringt deren Marktanteil weiter nach vorne, nämlich von 32,8 auf über 34,6%. Indes sank der Marktanteil von Rewe im abgelaufenen, turbulenten Corona-Jahr von 34,1% auf 33,3%. Das Paradoxe dabei: Die Rewe hat mit ihren Vertriebslinien Billa, Merkur, Penny, Adeg, und in Vorarlberg Sutterlüty überhaupt nicht schlecht performt – das Umsatzplus beträgt nämlich mehr als sechs Prozent und steigerte sich von 7,33 auf 7,88 Mrd. €. Was ist also passiert? Ganz einfach: Laut Marktforscher Nielsen ist schlichtweg der LEH-Gesamtmarkt mit 10,1% Plus stärker gewachsen.
Für die Diskonter Hofer und Lidl fiel das Marktwachstum 2020 vergleichsweise verhalten aus: Gemeinsam brachten sie es auf ein Wachstum von 0,5 Prozentpunkten von 24,9 auf 25,4% - dahinter stand ein Umsatzwachstum von 400 Mio. €.
Der Marktanteil im übrigen LEH (Markant mit MPreis, Unimarkt, Nah&Frisch) sowie einigen unbeflaggten Händlern hat sich laut Nielsen-Umsatzbarometer ebenfalls leicht erhöht, was nicht zuletzt die aktuellen Bilanzen von Kastner und Kiennast im Handelsbereich klar belegen. Der Tiroler Filialist MPreis dürfte sogar etwas deutlicher zugelegt haben als die Kollegen im Einkaufsverbund. Positiv dürften übrigens so gut wie alle Handelsformate im LEH bilanziert haben – eine Corona-Begleiterscheinung, wie sie sich wahrscheinlich nicht so rasch wiederholen wird. (red)