WIEN. Zum Vatertag am Sonntag (12. Juni 2022) werden in Österreich laut einer Umfrage durchschnittlich 56 € für Geschenke eingeplant. Das sind pro Kopf um 17 € weniger als für den Muttertag, berichtete der Handelsverband, in Summe aber beträchtlich: "Heuer geben die Österreicherinnen und Österreicher insgesamt rund 150 Millionen Euro für Geschenke zum Vatertag aus", sagte HV-Geschäftsführer Rainer Will. 57% wollen etwas besorgen.
Für Modehändler und Drogerien, Lebensmittelhandel und Gastronomie sorge dieser Einmaleffekt für durchaus nennenswerte Einnahmen. Der Handelsverband hat weiters mit dem Marktforschungsinstitut Mindtake erhoben, was am häufigsten geschenkt wird: Gutscheine (zwölf Prozent), Süßigkeiten (11,5 Prozent) und gemeinsame Ausflüge (elf Prozent).
Während sich die geplanten Pro-Kopf-Ausgaben in Wien, Oberösterreich und Salzburg laut dieser Umfrage auf 63 € belaufen, finden sich in Niederösterreich und dem Burgenland mit 47 € die sparsamsten Schenker. Dazwischen liegen die Bundesländer Steiermark und Kärnten mit 49 sowie Tirol und Vorarlberg mit 55 €.
Margarete Gumprecht, Obfrau der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Wien, konstatierte am Dienstag, 7. Juni 2022, spürbare Verschiebungen im Vatertags-Geschäft:
Die Wiener Schenkenden würden durchschnittlich ein Viertel mehr ausgeben als im vergangenen Jahr. Zwar würden heuer nur rund vier von zehn Menschen in Wien (2021: fünf von zehn) im Familienkreis feiern, aber im Schnitt mit rund 61 € deutlich mehr ausgeben (2021: 48 €). Das sei nach diesen Daten "im Bundesländervergleich knapp vor Vorarlberg der höchste Wert".
Laut Gumprecht liegt das vor allem daran, dass beispielsweise im Einzelhandel mit Bekleidung, Schuhen und Lederwaren derzeit in Wien "Nachholeffekte" schlagend würden. So könnten sich Väter auf eine neue Badehose, Hemden, Shorts oder einen Gürtel freuen. Außerdem werde gerne zu Nützlichem wie Grillutensilien, Werkzeug oder Tankgutscheinen gegriffen. "Die Menschen schenken durchaus praktisch und pragmatisch. Viele Käufe wurden wegen der Pandemie länger aufgeschoben."
Am häufigsten werden in der Konsumentenumfrage der KMU Forschung im Auftrag der WK Wien Geschenke aus den Kategorien Selbstgemachtes (gebastelt, gekocht, gebacken mit 22%), Süßigkeiten (20%), Delikatessen und "edle Tropfen" (20%) sowie Restaurantbesuche (18%) und Parfumeriewaren (16%) genannt. Hauptsächlich werden der Vater, der Partner und Großväter beschenkt. (red)