RETAIL
© AMA

Krisenfest Käse und Speck sind die wichtigsten Exportschlager der Agrarwirtschaft. Die österreichischen Milchexporte erreichten 2020 mit 1,3 Mrd. € einen neuen Höchstwert (+4,5% ggü. 2019).

Redaktion 14.05.2021

Meilenstein für heimischen Export

2020 verzeichnete Österreich erstmals eine positive Außenhandelsbilanz bei Agrarwaren und Lebensmitteln.

WIEN. Österreichs agrarische Exporte wuchsen im vergangenen Jahr um 3,9%, während die Importe fast gleich blieben – die Ausfuhren überstiegen mit einem Wert von 12,8 Mrd. € die Einfuhren knapp um 10,8 Mio. €; damit ist die Handelsbilanz erstmals in der Geschichte der statistischen Aufzeichnung positiv.

Im Handel mit dem großen Nachbarn Deutschland ist die Differenz noch größer: Die Ausfuhren legten um 6,2% zu, während die Einfuhren um 3,5% sanken; das Resultat ist eine positive Handelsbilanz von über 270 Mio. €.

Bauernpower im Krisenjahr

Die Agrarexporte hatten im vergangenen Jahr einen Anteil an Österreichs gesamten Waren- und Dienstleistungsexporten von neun Prozent – so viel wie noch nie. „Wer hätte es für möglich gehalten, dass ausgerechnet im Krisenjahr 2020 solche Zuwächse erwirtschaftet werden? Die Landwirtschaft und die nachgelagerten Stufen haben hier Hand in Hand eine Meisterleistung vollbracht und ihre Krisenfestigkeit bewiesen. Man kann zu ihrer Performance nur gratulieren”, so Michael Blass, Geschäftsführer der AMA-Marketing.

Austro-Fleisch ist gefragt

Deutschland liegt mit einem Anteil von 36% an den gesamten Agrarexporten nach wie vor an erster Stelle unter den wichtigen Handelspartnern. Auch die Ausfuhren Richtung Italien konnten im vergangenen Jahr trotz aller pandemiebedingten Schwierigkeiten leicht zulegen.

Besonders im Handel mit Deutschland machen die landwirtschaftsnahen Produktgruppen den Löwenanteil aus: Milchprodukte führen die Statistik mit 661 Mio. € an, dahinter folgen Fleischwaren mit 378 Mio. €. Ein detaillierter Blick auf diese Segmente erklärt die positive Handelsbilanz: Weit mehr Milchprodukte und Käse gehen von Österreichs Produzenten in Richtung der deutschen Konsumenten als umgekehrt; bei Fleischzubereitungen sind es gar drei Mal so viele.

Anuga-Beteiligung geplant

Auch wenn zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Garantie abgegeben werden könne, haben die heimischen Aussteller und die AMA vor, sich an der für 9.–13. Oktober geplanten Anuga in Köln zu beteiligen, wie es in einer Aussendung heißt.

„Wir hoffen sehr, dass wir im Oktober wieder direkte Kontakte mit den Einkäufern aus aller Welt pflegen können. Das ‚Land der Berge', wie der Exportslogan der AMA lautet, hat so viele Geschichten zu erzählen, und das funktioniert im persönlichen Gespräch genauso gut wie medial”, ist Blass überzeugt. (red)

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL