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© Adler Modemärkte AG

Redaktion 11.01.2021

Modekette Adler stellt Insolvenzantrag

Auch mit 24 Filialen in Österreich präsent; Lockdown seit Mitte Dezember 2020 als Grund; Firmenchef will Unternehmen "schnellstmöglich sanieren".

HAIBACH. Die Modekette Adler ist zahlungsunfähig. Das deutsche Unternehmen, das auch mit 24 Filialen in Österreich präsent ist, hat am Sonntag, 10. Jänner 2021, einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Aschaffenburg (deutsches Bundesland Bayern) gestellt. Konkret soll das Unternehmen in Eigenverwaltung nach einem Insolvenzplan saniert werden, schrieb Adler am Sonntagabend in einer Pflichtmitteilung.

Der Geschäftsbetrieb sollte unter Aufsicht eines Sachwalters in vollem Umfang fortgeführt werden, hieß es. Auslöser für den Insolvenzantrag seien die "erheblichen Umsatzeinbußen" durch die seit Mitte Dezember andauernden Schließungen fast aller Verkaufsfilialen. Adler hat eigenen Angaben zufolge 3.350 Mitarbeiter und betreibt 171 Modemärkte, davon 142 in Deutschland. Im Jahr 2019 setzte das Unternehmen 495,4 Mio. € um und erzielte ein Ergebnis von 70,3 Mio. €.

"Die erneute Corona-bedingte Schließung fast aller Standorte hat uns leider keine andere Wahl gelassen. Wir werden alles dafür tun, den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten und Adler schnellstmöglich zu sanieren und wieder in eine positive Zukunft zu führen", kommentierte Firmenchef Thomas seine Freude in einer Adler-Aussendung.

Das Beispiel Adler zeige, dass im textilen Einzelhandel selbst ein Unternehmen, das noch Ende 2019 eine "Rekord-Netto-Liquidität" von 70,1 Mio. € ausgewiesen habe, innerhalb von knapp zwölf Monaten in eine existenzielle Krise geraten könne. Zudem sei nach dem ersten Lockdown bis Oktober 2020 ein spürbarer Erholungstrend festgestellt worden. (red)

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