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Rainer Trefelik

Redaktion 06.07.2020

Neuer Handelsobmann sieht Kleidung als verderbliche Ware

Trefelik: Anrechnung bei Fixkostenzuschuss für Geschäfte überlebenswichtig - Finanzministerium: Regelung gilt auch für Saisonware

WIEN. Der Wiener Modehändler und neue Handelsobmann der Wirtschaftskammer Österreich, Rainer Trefelik, sieht Kleidung als verderbliche Ware. "Wenn ich sie nicht verkaufe, muss ich sie trotzdem abschreiben, weil ich sie ja in der nächsten Saison nicht mehr verkaufen kann", sagte Trefelik am Freitag im Ö1-Morgenjournal. Die meisten Kunden würden keine Schuhe, Hosen oder Blusen aus dem Vorjahr kaufen.

Beim Fixkostenzuschuss werden von der Bundesregierung neben Strom, Miete auch Kosten für verderbliche Ware ersetzt. Was bei Blumen oder Lebensmittel klar ist, sei im Modehandel schwieriger zu transportieren, so Trefelik. Eben weil die Ware physisch noch da sei. Für den Handel sei der Fixkostenzuschuss aber überlebensnotwendig, "sonst hätten wir Rambazamba im Herbst", warnt der Branchenvertreter vor einer Pleitewelle.

Laut Finanzministerium wird Kleidung beim Fixkostenzuschuss berücksichtigt. "Der Fixkostenzuschuss gilt neben verderblicher Ware natürlich auch für saisonale Ware z.B. Kleidung, sofern diese Waren aufgrund der COVID 19-Krise mindestens 50 Prozent des Wertes verlieren", teilte ein Sprecher des Finanzministeriums der APA mit. Dies sei gegenüber dem Steuerberater, Wirtschaftsprüfer oder Bilanzbuchhalter plausibel darzulegen. Der Wertverlust von verderblichen Waren könne gleich, ab 20. Mai 2020, berücksichtigt werden. Der Wertverlust von saisonalen Waren könne ab 19. August beim Auszahlungsansuchen für zweite Tranche berücksichtigt werden, so der Pressesprecher.

In vielen Geschäften liegen laut Trefelik die Umsatzrückgänge noch bei weit über 50 Prozent. Fast die Hälfte der österreichweit rund 600.000 Handelsmitarbeiter sei noch in Kurzarbeit. Besonders betroffen seien so Geschäfte wie sein eigenes. Trefelik ist Geschäftsführer des Modehaus Popp & Kretschmer in der Kärntner Straße in Wien. "Bei der Wiener Innenstadt muss man besonders hinschauen, da fehlt uns so ziemlich alles, was wir gewohnt waren", sagte Trefelik mit Blick auf die seit März ausbleibenden Touristen. (red)

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