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© Gasteiner (2)

Green Brand Norbert Lux (Green Brands), Jutta Mittermair und Michael Fischer (beide von Gasteiner).

daniela prugger 08.07.2016

Österreich im Wasserrausch

Vor Kurzem wurde der Salzburger Mineralwasser-Abfüller Gasteiner als nachhaltige Marke ausgezeichnet; Unternehmenssprecher Michael Fischer unterhielt sich mit medianet über Trends und Trinkgewohnheiten.

••• Von Daniela Prugger

BAD GASTEIN. Für seine Maßnahmen im Bereich Klimaschutz, Nachhaltigkeit und ökologische Verantwortung wurde das heimische Mineralwasser-Unternehmen Gasteiner kürzlich geehrt und erhielt erneut das Green Brands Austria-Siegel. Neben dem Fokus auf Verwendung und Verarbeitung von regionalen Rohstoffen legt das Unternehmen Wert auf eine energie­effiziente Arbeitsweise, Recyclinglösungen sowie die Vermeidung von Transportwegen und damit CO2-Emissionen. Längst hat sich der Mineralwasser-Abfüllbetrieb aber auch als eine imagestarke Mineralwassermarke etabliert und eine gut gefestigte Position in der Gastronomie und im Lebensmittelhandel eingenommen.

Erklärtes Ziel für die kommenden Jahre ist es, als österreichische Mineralwassermarke im Premiumsegment weiter ertragsorientiert zu wachsen. Um den Betrieb kümmern sich 37 Mitarbeiter, erwirtschaftet wird ein Umsatz von 10 Mio. €.

Mehr Absatz

Natürlich profitiert das Unternehmen auch von der Beliebtheit des Mineralwassers unter den Österreichern – vor allem in der warmen bis heißen Jahreszeit. Seit Jahren steigt der Mineralwasser-Konsum stetig. Auch die Zahlen des Forum Natürliches Mineralwasser belegen diese wachsende Nachfrage. Insgesamt wurden im letzten Jahr 716 Mio. l Mineralwasser konsumiert – das sind knapp sieben Prozent mehr als im Vorjahr.

Laut einer Umfrage des Forums Natürliches Mineralwasser gaben im Jahr 2015 knapp zwei Drittel der befragten Österreicher an, bei hohen Temperaturen mehr Mineralwasser als sonst zu trinken; dies gilt vor allem für Frauen (68%; Männer: 58%). Die Hälfte der Befragten konsumiert im Sommer immerhin doppelt so viel Mineralwasser und knapp jeder Zehnte sogar drei Mal so viel.
Darüber, wie sich das Wetter tatsächlich auf den Mineralwassermarkt auswirkt, und wie viel die Österreicher wirklich trinken, hat sich medianet mit Michael ­Fischer, dem Unternehmenssprecher und Mitglied der Geschäftsführung von Gasteiner, unterhalten.


medianet: Wie läuft es, und was erwartet man sich vom heurigen Sommer?
Michael Fischer: Wir sind mit dem laufenden Jahr sehr zufrieden; wir konnten unseren Umsatz im Vergleich zum Vorjahr steigern. Daher gehen wir sehr optimistisch in den Sommer. Wir gehen von einem sehr warmen Sommer aus.

medianet: Wie stark sind die Auswirkungen des Wetters auf den Mineralwassermarkt tatsächlich?
Fischer: Erheblich! Der Konsum von Mineralwasser erhöht sich mit den steigenden Temperaturen. Wenn die 30-Grad-Marke erreicht und/oder überschritten wird, erhöht sich der Absatz um 15 bis 20%. Der Mineralwassermarkt ist demnach sehr abhängig vom Wetter – viele sonnige, heiße Tage sind zentral für einen erfolgreichen ­Mineralwasserabsatz im Sommer.

medianet: Wie viel und was trinken die Österreicher eigentlich?
Fischer: Pro Kopf trinken die Österreicher rund 84 Liter Mineralwasser pro Jahr. Auffallend ist, dass dabei die ­Herkunft des Mineralwassers ein zentrales Kaufargument und wichtig für die Wahl der Marke ist. Regionalität ist mittlerweile ein Mega­trend in Sachen Lebensmittel. Was vor einigen Jahren noch bei Milch und Fleisch begonnen hat, hält nun Einzug in den Mineralwassermarkt. Betrachtet man den Gesamtmarkt an Mineralwässern, fällt auf, dass die Österreicher eine besondere Vorliebe für kohlensäurearme oder -reduzierte Sorten haben; hier lag der Anteil am Gesamtabsatz 2005 noch bei rund 35% – heuer sind es schon 42%, ­Tendenz steigend.

medianet: Welche Trends gibt es heuer unter den Durstlöschern?
Fischer: Neben der regionalen Herkunft sind es vor allen die kleineren Gebindearten, die aktuell Aufwind haben. Wie in anderen Bereichen der Nahrungsmittel verändern sich die Wünsche der Konsumenten hin zu Convenience-Lösungen. Die Gesellschaft wird zunehmend mobil – so auch die Produkte. Eine gleichbleibend hohe Nachfrage ist auch bei den Near Water-Sorten zu verzeichnen. Endkonsumenten wollen zunehmend gesund leben, und damit steigt auch der Wunsch nach abwechslungsreichen, aber gleichzeitig ­kalorienarmen Getränken.

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