WIEN. In der EU, und damit auch in Österreich, muss jedes einzelne Frischei, das mit Schale verkauft wird, nach Herkunft und Haltungsform der Legehenne gekennzeichnet werden. Ostereier hingegen zählen wegen des Kochens und Färbens zu den verarbeiteten Lebensmitteln. Damit entfällt die Pflicht zur Kennzeichnung von Herkunft und Haltung. Beim Ostereier-Check* von Land schafft Leben in den gängigen heimischen Supermärkten zeigte sich jedoch, dass mittlerweile alle dort angebotenen verpackten Ostereier mit Informationen zu Herkunft und Haltung versehen sind – obwohl das rein rechtlich nicht sein müsste. Außerdem kommen alle angebotenen Eier aus Österreich. Nur bei einzeln verkauften Eiern bleibt teilweise unklar, woher die Eier kommen und wie die Hühner gehalten wurden. Maria Fanninger, Gründerin des Vereins Land schafft Leben, meint dazu:
„Bei frischen Eiern sehen wir auf den ersten Blick, woher sie kommen und wie die Hühner gehalten werden. Sobald das Ei gekocht und gefärbt wird, darf es völlig anonym bleiben. Dass das 2024 immer noch sein kann, ist eigentlich unglaublich. Umso erfreulicher ist es, dass die Herstellerinnen und Hersteller mittlerweile freiwillig kennzeichnen. Das hat den positiven Nebeneffekt, dass es in den heimischen Supermärkten heuer so gut wie ausschließlich Ostereier aus Österreich gibt. Und zeigt: Die Menschen wollen wissen, woher ihre Lebensmittel kommen und wie sie hergestellt werden – überhaupt bei tierischen Produkten.“
Keine Ostereier aus Käfighaltung
Dieses Jahr gibt es im österreichischen Lebensmitteleinzelhandel also so gut wie keine Ostereier aus dem Ausland. Durch die Kennzeichnung der Eier ist es für die Konsumentinnen und Konsumenten außerdem einfach, sich der österreichischen Herkunft zu versichern. Maria Fanninger ergänzt:
„Dadurch besteht auch keine Gefahr mehr, dass unwissentlich zu ausländischen Käfigeiern gegriffen wird. In Österreich ist es nämlich verboten, Hühner in Käfigen zu halten. Weltweit leben aber rund 90 Prozent der Hühner noch in Käfigen. Weiterhin aufpassen sollte man bei anderen verarbeiteten Lebensmitteln wie fertigen Kuchen, Nudeln oder Mayonnaise. Denn ohne Angaben zu Haltung und Herkunft kann man davon ausgehen, dass sich Käfigeier aus dem Ausland im Produkt verstecken.“
Beim Einkauf österreichischer Eier können Konsumentinnen und Konsumenten zusätzlich auf die Haltungsform achten. Für die Tiere gibt es zwischen Bio-, Freiland- und Bodenhaltung einige Unterschiede, beispielsweise in Bezug auf den Auslauf und die Besatzdichte im Stall. Alle relevanten Informationen dazu sind im beiliegenden Factsheet übersichtlich zusammengefasst.
*Im Supermarktcheck wurden insgesamt 29 Ostereierpackungen gesichtet. Von diesen waren fünf als Bio-Eier gekennzeichnet, elf stammten aus Freilandhaltung und dreizehn aus Bodenhaltung. Zusätzlich wurde von den vier größten Handelsketten auf Anfrage von Land schafft Leben bestätigt, dass ausschließlich österreichische Ostereier im Sortiment geführt werden.