••• Von Christian Novacek
Die Rochusgasse 19 im dritten Wiener Bezirk ist ein schöner Ort für solche, die das Natürliche gern mit dem Nachhaltigen verbunden sehen: Als österreichweite Neuheit eröffnete dort der erste plastikfreie Drogeriemarkt Österreichs. Warum der gleichsam eine Notwendigkeit darstellt, erklärt Inhaberin Elisabeth Sonnleithner: „Es ist uns oft gar nicht bewusst, dass sich Plastik in unseren Produkten befindet – in Zahnpasta, im Gesichtspeeling oder im herkömmlichen Schwammtuch”, erklärt sie. „Plastik ist ein fixer Bestandteil unseres Alltags. Das Problem daran: Plastik verrottet nicht!”
Erfolgreiche Suche
Eine Problemlage, die aus ihrer Sicht wohl leicht verspätet nun in den heimischen Supermärkten Berücksichtigung findet (Stichwort: Plastiksackerl-Reduktion), nahm sie als Ausgangspunkt für ihre Geschäftsidee. Den letzten, nötigen Schubs in die richtige Richtung lieferten ihre Kinder, denen sie Plastikschrott einfach nicht zumuten wollte: „Ich war zunehmend auf der Suche nach umweltfreundlichen, plastikfreien Produkten. Das ist im normalen Supermarkt oder Drogerieketten praktisch unmöglich.”
Sonnleithner forschte weiter und wurde bei kleineren innovativen Anbietern im In- und Ausland fündig. Bald kam es zur ersten Neuerung im eigenen Haushalt: eine Zahnpasta, die im Glastiegel verpackt war und ausschließlich natürliche Inhaltsstoffe enthielt. „Und die schmeckt, wie man Zahnpasta kennt, nach Pfefferminze.” Schrittweise konnte sie plastikverpackte Produkte und solche, die Plastik beinhalten, durch naturschonendere Alternativen ersetzen – was mit der Zeit zu einem beachtlichen Sortiment an plastikfreien Drogeriewaren führte, das sie dieserart zusammensammelte.
Sorgfältige Auswahl
Was lag also näher, als das freundliche Sammelsurium umweltfreundlichen Konsumenten nahezubringen? Elisabeth Sonnleithner, zuvor erfolgreiche Managerin in der Mediabranche, entschloss sich also, ihr gesammeltes Wissen und ihre plastikfreien Entdeckungen all jenen zur Verfügung zu stellen, die ebenfalls plastikfreier leben wollen – die Geschäftsidee zu Sonnengrün war geboren.
Eine nachhaltige Verpackung und natürliche Inhaltsstoffe, sind neben hoher Qualität die zwei wesentlichen Kriterien für die Listung der Produkte bei Sonnengrün. Alle Produkte werden sorgfältig ausgewählt und getestet. Nur was als gut befunden wurde, ist im Sortiment erhältlich. „Der absolute Renner ist derzeit das feste Haarshampoo; das kommt in Würfelform daher”, freut sich die Jungunternehmerin über erste Erfolge, „aber auch die kompostierbaren Babywindeln werden stark nachgefragt.” Und: „Wir haben den Müll in unserem Haushalt bereits um die Hälfte reduziert. Es würde mich freuen, wenn ich anderen Menschen mit diesem Konzept helfen kann, Ähnliches zu erreichen”, so die Gründerin von Sonnengrün. Ziel von Sonnengrün ist es ebenso, dass sich durch die Umstellung auf plastikfreien Konsum keine Nachteile im Alltag ergeben.