RETAIL
© APA/dpa-Zentralbild/Patrick Pleul

Redaktion 12.05.2017

Plastiksackerl: Ab in den Müll

Nach und nach wird Plastik aus dem LEH verbannt, Umwelt-NGOs sehen nach wie vor Handlungsbedarf.

WIEN. Nun wurde auch bei Penny der Barcode der letzten Plastiktüte gescannt, die Penny-Märkte sind nun „plastiksackerlfrei”. Die Herstellung von Einweg-Plastiktaschen ist ab sofort – nicht nur bei Penny, sondern in der gesamten Rewe AG gestoppt. In den meisten Billa- und Merkur-Märkten sind schon jetzt an der Kassa keine Plastiksackerl mehr vorzufinden; dem Kunden werden ausschließlich Mehrweg-Tragetaschen und Papiertaschen angeboten.

Bewusstsein kommt an

Der unüberlegte Umgang mit Plastiktaschen oder Verpackungen ist Umweltschutzorganisationen schon lang ein Dorn im Auge. Die Verbannung des Plastiks – nicht nur im LEH, sondern u.a. auch in der Textilbranche – ist ein Dauerthema bei Greenpeace. Langsam tut sich jedoch was. Denn immer mehr Unternehmen haben in Österreich eine freiwillige Initiative unterzeichnet, die Anzahl ihrer Plastiksackerl zu reduzieren und die Zahlen jährlich dem ­Österreichischen Umweltministerium zur Veröffentlichung zu geben. Auf Kundenseite scheint die „Nachfrage nach Plastiksackerln jedenfalls gesunken zu sein”, so Frank Hensel, Vorstandsvorsitzender der Rewe International AG. Um Konsumenten daran zu erinnern, vor dem Einkauf nicht die Einkaufstasche zuhause zu vergessen, startete das Umweltministerium im März sogar eine Kampagne; unglücklicherweise wählte es dafür bedruckte Plastikfolien mit der Aufschrift „Nimm mich”, die man sich auf den Kühlschrank kleben sollte.

„Unnötig und skurril”

Herwig Schuster von Greenpeace Österreich findet die Aktion, mit „Plastikpickerln gegen Plastiksackerl” zu werben, „unnötig und skurril”. Die Folie aus Polyethylen falle in die „Kategorie sinnloses, kurzlebiges und vermeidbares Plastik”.

Die Umweltorganisation Global 2000 ist mit der Papiertaschen-„Lösung” nicht ganz besänftigt. Denn die Herstellung dieser Tüten benötige ebenfalls viel Energie, so Bernhard Wohner von Global 2000; Papier sei damit „nicht automatisch umweltfreundlicher”. (ow)

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL