RETAIL
APA Epa Andy Rain

Redaktion 23.02.2016

Pleitegeier fliegen hoch

Die Profiteure der Miseren von bauMax & Co

Wien. „Unser Ziel ist es, die positive Entwicklung der hagebaumärkte weiter voranzutreiben“, sagt Clemens Bauer, Chef von hagebau Österreich. Hintergrund: Der Verkaufsumsatz übersprang in 2015 erstmals die 200 Mio. €. Hauptgrund: hagebau hat sieben Standorte des Pleite gegangenen bauMax übernommen.

So bitter die Pleite für den Betroffenen sein mag – die Mitbewerber profitieren naturgemäß. Bei hagebau beläuft sich das Umsatzplus auf 2,9 Prozent. In einem vom Wettbewerb überheizten Markt ist das – wenn man so will – der positive Aspekt der Strukturbereinigung.

Ganz besonders gilt das für den LEH. Allerdings versehen mit der letztlich doch fragwürdigen Entscheidung der Bundeswettbewerbsbehörde, dass die beiden Marktführer Rewe und Spar die meisten Ex-Zielpunkte abbekommen (jeweils rd. 25). Die Überhitzung in Sachen Verkaufsfläche pro Einwohner hat sodann zwar um 229 Zielpunkt-Märkte weniger Befeuerung, aber mit rd. 50 zusätzlichen Outlets für Rewe und Spar dürfen sich die beiden Schwergewichte weiterhin auf die Zehen steigen; besonders schmerzhaft natürlich in Wien.

Sports Direct Fehlstart

Während bei den Baumärkten und im LEH einer zum Wohl der anderen insolvent wird, zeigt der Sporthandel, dass es auch blöd laufen kann: Einer wird insolvent, der andere übernimmt - und reüssiert dennoch nicht. So geschehen bei Sports Direct – wo für das erste Geschäftsjahr 2014/15 ein Verlust von 45,6 Mio. € bekannt gegeben wurde. Das von Sports Direct propagierte Geiz-Prinzip war in Österreich schon vor zehn Jahren in den Elektrofachmärkten nur bedingt geil. Und die plötzlich auf billig getrimmten Ex-Eybls funktionieren halt nur sehr bedingt. Davon profitieren die Mitbewerber: Die Hervis-Bilanz kommt zwar erst am Freitag, aber es ist davon auszugehen, dass sich deren Zuwachsrate fett gestalten wird. (nov)

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