CINCINNATI/BRÜSSEL. Mit mehr als 76 Mrd. € Umsatz (2015) und 118.000 Mitarbeitern (2014) gehört Procter & Gamble in die Schwergewichtsklasse der weltweit agierenden Konzerne - etwa um Platz 90 im Ranking, in Griffweite der deutschen Metro oder des japanischen Sony-Konzerns, aber hinter dem weltgrößten Lebensmittelkonzern Nestlé. Sei es die zunehmend Konzern-feindliche Stimmung der Konsumenten, sei es die eigene Größe, die in einer schnelllebigen Zeit langsam macht: Ein Konsumgüterkonzern wie Procter hat es heute nicht leicht – er muss sich verändern. Verändern heißt bei amerikanischen Companys wie Procter & Gamble meist: Verkaufen.
Nach dem Rückzug aus dem Lebensmittelgeschäft und dem damit einhergegangen Verkauf der Marke Pringles an Kellogg’s kommt nun die Körper- und Schönheitspflege dran. Der US-Parfumkonzern Coty übernimmt. Die EU-Kommission hat genehmigt. Als Bieter für ein letztlich 11,2 Mrd. € schweres, vorwiegend duftiges Paket, war lange Zeit auch der deutsche Henkel-Konzern mit im Spiel – vor allem in Bezug auf die Marke Wella. Der Deal zwischen Coty und Procter umfasst letztlich 44 Haarpflege-, Kosmetik- und Duftmarken. Coty bewegt sich mit der Übernahme ein Stück weiter in Richtung 5 Mrd. USD-Grenze – rund die Hälfte davon stammt aus dem Duftreich. (nov)