BERLIN / KIEW / MOSKAU. Der Krieg Russlands gegen die Ukraine senkt nach einer Prognose die Anbaufläche für Sonnenblumen deutlich. Im bevorstehenden Wirtschaftsjahr 2022/23 werden die ölreichen Pflanzen nur noch auf
26,4 Mio. ha Ackerfläche stehen, gut sieben Prozent weniger als zuletzt, wie die Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen (ufop) am Dienstag, 5. April 2022, mitteilte. Der Verband bezog sich auf den Internationalen Getreide-Rat.
Deutschland sei bei Sonnenblumenöl zu 90% auf Importe angewiesen, sagte Verbandsgeschäftsführer Stephan Arens. Das Öl wird vor allem als Speiseöl genutzt, etwa zum Braten und Frittieren. Die Versorgung sei sichergestellt. Allerdings sind die Preise gestiegen und in Supermärkten sind Lieferungen oft schnell vergriffen.
Die Ukraine ist das wichtigste Importland der EU für Sonnenblumenkerne. Dort sei wegen des Kriegs nur noch auf 4,5 Mio. ha und damit auf zwei Dritteln der üblichen Fläche mit einer Aussaat zu rechnen. Ob die Blumen schließlich auch geerntet werden, sei unsicher.
In der EU steigt demnach die Anbaufläche um fünf Prozent auf 4,7 Mio. ha. Größter Sonnenblumenerzeuger weltweit bleibe Russland mit 9,6 Mio. ha Anbaufläche. (red)