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© Philip Lipiarski

Redaktion 18.12.2020

Schlumberger Sektreport 2020: Prickeln trotz Krise im Trend

Jüngere Zielgruppe schätzt Genussmomente mit Schaumwein.

WIEN. Seit bereits sieben Jahren untersucht der Schlumberger Sektreport das Trink- und Konsumverhalten der Österreicher. Die Umfrage liefert spannende Einblicke in bekannte Sekt-Traditionen, neue Trends und die prickelnden Vorlieben der österreichischen Bevölkerung. Besonders erfreulich für die heimische Sektbranche: Das leicht verstaubte Image von Schaumwein in der jüngeren Zielgruppe weicht einer wachsenden Beliebtheit bei den 18- bis 24-Jährigen.

Aktuell leidet die heimische Sektbranche stark unter den Umsatzeinbußen durch geschlossene Gastronomie- und Hotellerie-Betriebe, den Ausfall der Ballsaison sowie diverser Kulturveranstaltungen und privater Feste. Dass Sekt in Österreich jedoch einen festen, in der Beliebtheit stetig steigenden Platz hat und sowohl zu besonderen Anlässen als auch zu alltäglichen Genussmomenten dazu gehört, zeigen die Ergebnisse des diesjährigen Sektreports. So trinken neun von zehn Personen ab 18 Jahren gerne Sekt: die Sektbranche blickt daher zuversichtlich in die Zukunft und hofft, dass auch bald wieder in Restaurants, Bars und bei Feierlichkeiten aller Art gemeinsam angestoßen werden kann.

Sekt bei Jungen immer beliebter
Fast 30% der 18- bis 29-Jährigen genießen zumindest monatlich das eine oder andere Glas Sekt. Dabei wächst vor allem der Anteil jener, die Schaumwein nicht nur zu besonderen Anlässen, sondern gerne auch im Alltag konsumieren. Denn neben den klassischen Feierlichkeiten wie Silvester oder Geburtstagen bestellen die jüngeren Personen Sekt oft bei einem Restaurantbesuch (18%). Diese Tendenz ist besonders erfreulich, da Gastronomie-Aktionen wie der „Schlumberger Sparkling Spring“ im Frühjahr oder „Genieße Österreich“ rund um den Tag des österreichischen Sekts auf diese Vorliebe der Konsumenten einzahlen. Schlumberger- Pressesprecher Markus Graser zeigt sich über diese Entwicklung erfreut: „Unser Bestreben ist es, Sekt als Ganzjahresgetränk zu positionieren. Sekt trinken soll wieder 'sexy' werden. Und die Ergebnisse des Sektreports 2020 zeigen, dass wir dabei auf einem guten Weg sind.“

Österreichischer Sekt schlägt Prosecco – Bewusstsein für heimische Produkte steigt
Müssen sich Herr und Frau Österreicher im Restaurant konkret zwischen österreichischem Sekt oder italienischem Prosecco entscheiden, so bevorzugen laut der jüngsten Studie über 70% den heimischen Schaumwein gegenüber Prosecco (30%). Der Trend zeigt, dass die Wahl bevorzugt auf österreichische Produkte fällt und Regionalität mehr und mehr im Fokus steht. Besonders durch die derzeitige Pandemie haben sowohl die Bedeutung von regionalen Produkten als auch das Bewusstsein für heimische Wertschöpfung stark zugenommen. Wenn es darum geht, Sekt im Handel auszuwählen, sind für Sektliebhaber vor allem drei Kaufkriterien sehr wichtig: die Bekömmlichkeit des Sekts (42%), die Herkunft (31%) und der Geschmack mit einer frischen Note (25%). Besonders erfreulich für die heimischen Sektkellereien ist die seit Jahren steigende Relevanz der Herkunft als wesentlicher Entscheidungsfaktor beim Kauf. Dabei bevorzugen knapp 80% jener, die großen Wert auf die Herkunft ihres Sekts legen, Sekt aus Österreich.

Auch in diesem Jahr zeigen die Zahlen des Sektreports eines: Schritt für Schritt machen sich die Bemühungen der heimischen Sekthersteller und des österreichischen Sektkomitees bezahlt. Der "Tag des österreichischen Sekts", der jährlich im Oktober gefeiert wird, ist bereits jedem Zehnten Österreicher ein Begriff. Wenig überraschend – die Initiative ist vor allem unter Sekttrinkern bekannt.

Besonders erfreulich ist zudem die bewusstere Wahrnehmung bei der jüngeren Zielgruppe (18 bis 29 Jahre). Hier hat sich die Zahl der „Kenner“ im Vergleich zum Vorjahr beinahe verdoppelt. Die Qualitätspyramide für österreichischen Sekt g.U., vor allem als Orientierungshilfe und zur Kennzeichnung österreichischer Sekte gedacht, kennt inzwischen gut ein Viertel der Sekttrinker. Ein Fünftel achtet beim Kauf von Schaumwein bewusst auf die rot-weiß-rote Banderole; sie deutet explizit auf die österreichische Herkunft des Produkts hin. In dieser Kategorie haben ebenfalls die Jüngeren die Nase vorne: Fast 30% der 18- bis 29-Jährigen legen Wert auf den Kauf von österreichischem Sekt (Trauben zu 100% aus Österreich und in Österreich versektet).

Markentreue auch in Krisenzeiten
Haben im Vorjahr noch 49% der Befragten angegeben, beim Kauf auf die Marke zu achten, so sind es in diesem Jahr über 60%. Die Entscheidung für eine gewisse Marke geht in der Regel mit bestimmten Erwartungen und Vertrauen in das Produkt einher. Besonders in Krisenzeiten möchten Konsumenten Stabilität und Sicherheit erfahren und greifen daher auf das Bekannte zurück.

Sekt ist beliebter Begleiter für Genussmomente
Sekt als Begleiter für feierliche Anlässe? Dazu sagen die Befragten des Sektreports trotz Corona-Pandemie definitiv Ja. Silvester ist und bleibt ganz klar Anlass Nummer 1: 95% trinken zum Jahreswechsel gerne das eine oder andere Glas. Gleich danach folgen Hochzeiten, Geburtstage (beide 87%) und andere Feierlichkeiten. Über die Hälfte jener, die Schaumwein trinken, lassen sich diesen auch bei Abendveranstaltungen wie Bällen oder Konzertbesuchen schmecken. Etwa ein Drittel genießt Sekt gerne bei einem entspannten Besuch im Lieblingslokal. Insgesamt sind es 75% der Befragten, die Sekt zu besonderen Anlässen trinken. Ein Viertel hingegen benötigt keinen speziellen Feiertag und genießt Sekt auch gerne im Alltag, ganz ohne besonderen Grund.

Auf die Frage, wo denn Schaumwein am liebsten konsumiert wird, gibt es eine klare Antwort: 75% genießen den Schaumwein bevorzugt in den eigenen vier Wänden; diese deutliche Mehrheit im Jahr 2020 mag auch auf die Auswirkungen der Covid-19-Krise zurückzuführen sein. Über die Hälfte (54%) stößt gerne draußen im eigenen Garten, am Balkon oder auf der Terrasse an.

Wie verbringen Herr und Frau Österreicher die prickelnden Feiertage?
Weihnachten steht vor der Tür und 55% der Österreicher geben an, dass Sekt zum Weihnachtsfest auf jeden Fall dazu- gehört – sei es zum Anstoßen, als Begleiter durch den Abend, beim Essen oder selbstverständlich auch als prickelndes Geschenk. Zu Silvester bringt jeder Zweite Sekt als Präsent zur Party mit. Außerdem natürlich Glücksbringer (68%), Snacks (36%), Brieflose (13%) und Feuerwerkskörper (12%). Knapp ein Drittel der Befragten feiert den Jahreswechsel mit der Familie, beinahe ein Viertel hingegen mit dem Partner. Ausgangslage bei der Befragung war ein „normales“ Jahr ohne Ausgangsbeschränkungen oder Sicherheitsmaßnahmen in Bezug auf Covid-19.

60% geben an, dass sie Silvester zu Hause feiern und 27% verbringen den Abend privat bei Bekannten. Beinahe die Hälfte öffnet den Sekt elegant um Mitternacht, 33% können es kaum erwarten und feiern mit knallenden Korken den Jahreswechsel. Auch wenn es 2020 wohl ein etwas anderes Silvester werden wird – das vertraute Gläschen Sekt ist in jedem Fall dabei.

Über den Sektreport
Die Online-Befragung wurde gemeinsam mit dem market Institut im Zeitraum von 28. Oktober bis 10. November 2020 mit einer für die österreichische Bevölkerung ab 18 Jahren repräsentativen Stichprobe (1.000 Personen) durchgeführt. Ausgangslage bei der Befragung waren Alltagssituationen und Feierlichkeiten ohne Beschränkungen im Zusammenhang mit Covid-19.

Umsatzersatz für Zulieferer gefordert
In einem APA-Interview pochte Schlumberger-Geschäftsführer Benedikt Zacherl kürzlich auf einen spartenspezifischen Umsatzersatz für Zulieferer in Anlehnung an die Gastronomie – oder alternativ einen Verlustausgleich, spezifisch für den Bereich der Gastronomie. Das müsse auch für Unternehmen wie Schlumberger gelten, die sowohl Gastro als auch Handel beliefern, selbst wenn nur der kleinere Teil des Absatzes auf die Gastronomie fällt. Der Fixkostenzuschuss helfe Schlumberger als Produktionsbetrieb hingegen nicht, den habe das Unternehmen noch nicht in Anspruch nehmen können. (red/APA)

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