RETAIL
Redaktion 27.01.2023

Schneemann auf Pferd

Die Überfülle bei verpackten Lebensmitteln bei Gemüse verlangt gewitzte Verwertungsmöglichkeiten.

Die Finstere Brille ••• Von Christian Novacek

 

SCHNEEMANN. Die Gemüseaktion bei Billa hat mich verführt. Gezählte 20 Karotten für 1 Euro war aber dann doch etwas Stress – weil so viele Schneemänner kann ich gar nicht bauen, dass da nix in den Biomüll wandert. Das alte Leiden: Was nutzen die treuherzigsten Nachhaltigkeitsappelle, wenn trotz demografisch belegten Trends zu Singlehaushalten die dargereichten Füllmengen sogar für Großfamilien zu heftig sind. Um bei den Karotten zu bleiben: adäquat eigentlich nur für Großfamilien mit angeschlossener Pferderanch!

Im Rechtfertigungsmodus haben sich die Ernährung betreffend einige Weisheiten gebildet, die bei näherer Betrachtung genauso sinnhaft sind wie Sinnsprüche a la „Jeder ist seines Glückes Schmied”. Eine von den Erkenntnissen, die weniger wert sind, als sie auf den ersten Blick suggerieren: Der Share of stomach, also das Fassungsvermögen des gemeinen Konsumentenmagens, ist begrenzt. Da sag ich: Begrenzt schon, aber überaus dehnbar halt auch. Ist doch durchaus im Sinne des Erzeugers, wenn die Leute blader werden. Zugegeben: Mit Karotten ist das ein schwieriges Unterfangen. Aber ich bemüh mich!
PS: Meine viel zu vielen Karotten liegen in echt im Stiegenhaus des Nachbarn, der hat tatsächlich einen Pferderanch-Zugang.

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