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Redaktion 02.05.2019

Sekt-Branche mit Schaumweinsteuer-Ende 2022 unzufrieden

Heimische Sekthersteller kritisieren "drei weitere Jahre Schaden" und "Provokation für die Wein- und Sektwirtschaft".

WIEN. Die Regierung will im Rahmen der Steuerreform die Schaumweinsteuer, also die Besteuerung von Sekt, abschaffen. Die heimischen Sekthersteller befürworten zwar die Abschaffung, kritisieren aber, dass die Steuer erst ab April 2022 wegfallen soll. Dadurch würden "drei weitere Jahre Schaden" entstehen, ortet das österreichische Sektkomitee eine "Provokation für die Wein- und Sektwirtschaft".

"Mit jedem Tag mehr richtet diese Ungleichbehandlung weiteren Schaden am Markt und für die heimische Wein- und Sektwirtschaft an", kritisiert das Sektkomitee, ein Zusammenschluss von zwölf heimischen Produzenten, in einer Aussendung am Dienstag das Regierungsvorhaben als verspätet. Jahrelang habe die Sektbranche auf die Abschaffung der wettbewerbsverzerrenden Schaumweinsteuer gedrängt. Warum nun die "Korrektur eines Fehlers", der für den Staatshaushalt keine wesentlichen Einnahmen bringe, bis 1. April 2022 hinausgezögert wird, sei völlig unverständlich.

Per März 2014 wurde die - zuvor im Jahr 2005 abgeschaffte - Schaumweinsteuer wieder eingeführt. Der Sektmarkt ist laut Aussendung seit der Einführung der Wettbewerbsverzerrung durch die Schaumweinsteuer um mehr als 25 Prozent eingebrochen. Dieser Rückgang betreffe vor allem die österreichischen Sekthersteller und die nachgelagerte österreichische Weinwirtschaft. Die überwiegend ausländischen Prosecco- und Frizzante-Produkte unterliegen nicht der Steuer, ihr Absatz sei seit der "Ungleichbehandlung" gewachsen. "Die Abwanderung der Wertschöpfung von Österreich ins Ausland wird noch drei weitere Jahre fortgeschrieben", kritisiert das Sektkomitee, in dem Herbert Jagersberger vom Sektproduzenten Schlumberger den Vorsitz führt.

Durch "Gespräche mit der Politik" will man noch einen früheren Wegfall der Steuer erreichen. Sollte es aber hier überhaupt keine Möglichkeit geben, sollte ein Teil der Schaumweinsteuereinnahmen zielgerichtet für den österreichischen Sekt bzw. die Werbung dafür investiert werden, wird gefordert.

Im Österreichischen Sektkomitee haben sich zwölf Produzenten organisiert als Vertretung der Anliegen der heimischen Sekthersteller. Das Sektkomitee ist direkt dem nationalen Weinkomitee unterstellt. In ganz Österreich werden rund zehn Prozent der Traubenernte für die Verarbeitung zu Sekt verwendet. (red)

 

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