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Redaktion 10.09.2015

Selbstfürsorge als größtes Kaufmotiv für Bio-Produkte

Milch und Eier haben wertmäßig den höchsten Bioanteil, bei Fleisch und Geflügel gibt es noch deutliches Wachstumspotenzial

••• Von Nataša Nikolic

WIEN. Im Jahr 1983 war Österreich der weltweit erste Staat, der eine öffentlich verbindliche Regelung für biologischen Landbau eingeführt hat. Die war damals überfällig, nachdem die Biobewegung (ausgelöst durch engagierte Bauern und Konsumenten), auf Widerstand bei der Agrarwirtschaft und -wissenschaft und den Lebensmittelbehörden stieß. Nach unzähligen Verfahren wegen Konsumententäuschung und Falschbezeichnung beschloss das damalige Bundesministerium für Gesundheit und Umweltschutz, eine Unterkommission Bio einzurichten. Die sollte genau klären und festlegen, was biologischer Anbau ist und welche Bezeichnung objektiv darstellbar ist. Mit dem EU-Beitritt wurde schließlich die gesetzliche Regelung für Biolandbau finalisiert.
Bio wächst weiter
30 Jahre nach der richtungsweisenden Regelung wächst der Bioanteil weiter. Zu diesem Ergebnis kommt zumindest die neueste, repräsentative Umfrage der Agramarkt Austria (AMA), die 1.728 Österreicher zu ihren Bio-Einkaufsgewohnheiten befragt hat.
„Das wichtigste Motiv für den Kauf von Bioprodukten ist die Selbstfürsorge“, sagt AMA-Geschäftsführer Michael Blass. 30% der Befragten gaben an, Bioprodukte wegen ihrer Gesundheit und gesunden Ernährung zu kaufen. Weitere Kaufmotive sind der Verzicht auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und die vielfach regionale Herkunft der Produkte. Nur jeder Zehnte kauft Bio wegen des Geschmacks. Umweltschutz und artgerechte Tierhaltung nennen nur 8% spontan als Kaufmotiv. Nicht so wichtig sind den Österreichern ethische Gründe, sowie, dass Bio gentechnikfrei ist (3%). Insgesamt kaufen 42% der Befragten mehr Bio als noch vor fünf Jahren; bei 6% landen weniger Bio-Lebensmittel im Einkaufswagerl. Ein Viertel von ihnen begründet das u.a. damit, dass es nicht nachvollziehbar ist, ob es sich tatsächlich um Bioprodukte handelt. Das könnte ein Indiz dafür sein, dass die Konsumenten den Gütesiegeln doch nicht ganz so vertrauen, wie es die Organisationen gern hätten.

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