LUXEMBURG. Österreichs Bauern sollen sieben der 500 Mio. € an EU-Hilfsgeldern erhalten. Das hat die EU-Kommission am Dienstag in Luxemburg mitgeteilt, wo sie den europäischen Agrarministern Details der geplanten Hilfen vorstellte. Das Geld soll vor allem Milchbauern und Schweinefleisch-Produzenten helfen, die mit den niedrigen Preisen für ihre Produkte kämpfen. Deutschlands Bauern sollen 69,2 Mio. € erhalten. Die zweitgrößte Summe soll mit 62,9 Mo. € an Frankreich fließen, auf Platz drei folgt Großbritannien mit 36,1 Mio. €. Kriterium bei der Zuteilung ist vor allem der Umfang der Milchproduktion im Vorjahr. Die rund 800.000 Milchbauern in Deutschland kämpfen damit, dass der Milchpreis in den vergangenen Monaten von rund 40 Cent pro Kilo Rohmilch auf unter 30 Cent gesunken ist.
Der Preisverfall ist Folge eines Überangebots von Milch, da Russland wegen der Ukraine-Krise ein Einfuhrverbot für europäische Agrarprodukte verhängt hat, die Nachfrage aus China gesunken ist und die EU-Milchquote im Frühjahr abgeschafft wurde. Schweinefleisch aus Europa führt Russland schon länger nicht ein. Die EU-Agrarminister diskutierten über Details der Pläne, die noch grünes Licht der EU-Staaten benötigen. Dies gilt nach Angaben aus EU-Kreisen als Routine und soll innerhalb der nächsten Wochen erteilt werden. Die Zusammenkunft wurde von einigen Hundert protestierenden Bauern aus Belgien mit etwa 50 Traktoren begleitet. Das Tagungsgebäude wurde nach Polizeiangaben von Hunderten Polizisten geschützt. (APA)
RETAIL