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Bio Austria Obfrau Gertraud Grabmann

Redaktion 20.01.2016

TTIP-Umfrage: Kritische Haltung der Bauern angebracht

Österreichische Bauern sind angesichts TTIP verunsichert

WIEN. Gestern, Dienstag, wurde eine repräsentative keyQUEST-Umfrage zur Stimmungslage der österreichischen Bäuerinnen und Bauern in Bezug auf das geplante Freihandelsabkommen TTIP veröffentlicht. „Diese Umfrage legt nicht nur die vorherrschende große Verunsicherung der Bäuerinnen und Bauern offen, sondern zeigt auch ihre überwiegend kritische Haltung gegenüber dem Freihandelsabkommen mit den USA. Die Verunsicherung ist angesichts der unklaren Informationslage absolut nachvollziehbar und muss von den Verantwortlichen entsprechend ernst genommen werden. Die kritische Einstellung ist nach derzeitigem Stand vollkommen angebracht, da die Sorge über Gefahren, die das aktuell verhandelte TTIP birgt, von der europäischen Kommission nach wie vor nicht entkräftet werden konnten", sagt Bio Austria Obfrau Gertraud Grabmann.

Die inhaltlich geäußerten Befürchtungen der Bäuerinnen und Bauern seien angesichts der offenbar vor allem unter Industrie-freundlichen Aspekten geführten Verhandlungen nicht von der Hand zu weisen. „Trotz immer wieder von höchster politischer Seite, unter anderem durch Kommissarin Malmström, getätigten Beschwichtigungsversuchen, ist klar, dass die hohen europäischen Standards, vor allem im Bereich des Umwelt-, Gesundheits- und Verbraucherschutzes aber auch im Bereich der Gentechnik amerikanischen Unternehmen ein Dorn im Auge sind und daher als potenzielle Handelshemmnisse betrachtet werden", so Grabmann, die betont: „Bio Austria lehnt jegliche Aufweichung dieser Schutzstandards strikt ab und fordert, das europäische Modell unter allen Umständen als feste Größe zu verankern. Alles andere wäre für die europäische und die österreichische Landwirtschaft sowie die Konsumenten ein unumkehrbarer Fehler, der zudem Klagswellen durch amerikanische Konzerne nach sich ziehen könnte."

Für die Bio-Landwirtschaft würde eine Aufweichung im Bereich des Umweltschutzes, aber auch bei der Frage der Gentechnik und der Zulassung von neuen Pestiziden gravierende Auswirkungen haben. „Ein TTIP ohne ausdrückliche Absicherung der europäischen Schutzstandards und des Vorsorgeprinzips darf es daher nicht geben", so Grabmann abschließend. (APA)

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