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© APA/dpa-Zentralbild/Patrick Pleul

Redaktion 27.03.2019

Viel zu viel Müll: Verbot von Einweg-Plastik

Heute, am 27. März, will das EU-Parlament das Verbot von Einweg-Plastikprodukten beschließen, für die es geeigneten Ersatz gibt.

BRÜSSEL. Die Temperaturen steigen, die Abende werden länger, und es wird schon gegrillt. Noch gehören Plastikbesteck, -teller und -strohhalme für viele zur Grillparty dazu. Am Abend wandert alles in den Müll, kein Stress mit Abwaschen. Doch damit soll in absehbarer Zeit Schluss sein: Am Mittwoch will das EU-Parlament das Verbot von Einweg-Plastikprodukten beschließen, für die es geeigneten Ersatz gibt.

Es ist einer der letzten Schritte in einem Verfahren, für das sich die Politik schon ausgiebig gefeiert hat. Nach dem Votum in Straßburg müssen formell noch die Mitgliedstaaten grünes Licht geben. 2021 soll das Verbot greifen, dann verschwinden viele Produkte aus den Supermarktregalen. Die EU hofft, so den Ausstoß von Kohlendioxid bis 2030 um insgesamt 3,4 Millionen Tonnen zu verringern. Bis dahin sollen auch Umweltschäden im Wert von 22 Milliarden Euro vermieden werden.

Alternativen gibt es längst, ob aus Pappe, Holz, Glas oder Bambus. Die sind in der Herstellung nicht immer ökologisch besser als Plastikprodukte, vor allem wenn sie nicht mehrmals verwendet werden. Aber das EU-Verbot ist gemünzt auf das Plastik an den Stränden und in den Meeren. Dort ist es lebensgefährlich für Tiere und landet als Mikroplastik über die Nahrungskette auch auf den Tellern der Menschen. Experten warnen eindrücklich: 2050 könnte mehr Plastik in den Ozeanen schwimmen als Fische.

Um das zu verhindern, reicht es nicht, in der EU auf kleine Rührstaberl im Kaffee, auf Wattestäbchen und Luftballon-Halter aus Kunststoff zu verzichten. Bei der UN-Umweltkonferenz in Nairobi wurde klar, dass etwas passieren müsse - in vielen Ländern wird Müll kaum gesammelt, geschweige denn recycelt.

In der Tat ist Plastikvermüllung ein globales Problem, der allergrößte Anteil des Abfalls gelangt Forschern zufolge aus zehn großen Flüssen ins Meer. Industriestaaten haben eine Vorbildfunktion und können zeigen, wie Wohlstand und Konsum nachhaltig funktionieren. (red)

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