WIEN. Die Entscheidung, was wir essen und was nicht, wird immer wichtiger. Mindestens genauso wichtig ist für viele Konsumenten aber längst auch die Frage, woher das Essen kommt, das gerade auf dem Teller liegt – vor allem, wenn es sich um tierische Produkte handelt.
Was genau ist mit dem Tier passiert? Wie und wo wurde es geboren, gehalten, geschlachtet, verarbeitet oder verpackt? Auf diese Fragen ebenso wie auf viele neue gesetzliche Regelungen muss die Lebensmittelindustrie reagieren. Die Non-Profit-Datendrehscheibe GS1 Austria will hier mittels dem sogenannten GS1 Trace helfen.
Vertrauen durch Kontrolle
Das Rückverfolgbarkeitsservice ermöglicht die chargengenaue Verfolgbarkeit eines Produkts entlang der gesamten Wertschöpfungskette für alle Anwender. Im B2B-Bereich ermöglicht das den effizienten, chargengenauen Datenaustausch zwischen Unternehmen, in der Kommunikation mit den Behörden sorgt GS1 Trace für die elektronische Abbildung relevanter Rückverfolgbarkeitsdaten.
Durch die transparente Darstellung der Wertschöpfungskette soll vor allem aber auch das Konsumentenvertrauen erhöht werden – weit über das Thema Herkunft hinaus: „Das heißt, der Konsument weiß nicht nur, woher sein Produkt kommt, sondern auch, welchen Weg es gegangen ist” sagt Gregor Herzog, Geschäftsführer von GS1 Austria.
Die Basis für den Service bilden GS1 Identifikationsnummern wie GLN (Global Location Number) und GTIN (Global Trade Item Number). Diese dienen dazu, sogenannte Ereignisse aufzuzeichnen: wo (GLN), was (GTIN + Charge), wann (Zeit), warum (Geschäftskontext). Das zugrundeliegende Konzept EPC Information Service (EPCIS) ist ein offener Schnittstellenstandard, an den sich weitere Systeme anschließen können. Als technologische Basis nutzt GS1 Trace das in Deutschland etablierte, cloudbasierte fTrace-System.
Fisch und Fleisch im Fokus
Anwendbar ist GS1 Trace für alle Branchen, der Schwerpunkt liegt aktuell aber auf der Lebensmittelindustrie, v. a. auf Fleisch und Fisch. In Österreich ist Metro im Rahmen eines erfolgreich abgeschlossenen Pilotprojekts mit dem Fleischwarenhersteller Berger einer der ersten Nutzer von GS1 Trace. „Es ist erstaunlich, wie transparent man eine Wertschöpfungskette gestalten kann”, so Bernhard Höslinger, Senior Department Manager Quality Assurance bei Metro Österreich dazu. (red)
Weitere Information unter:
www.gs1.at/gs1trace