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Alarmsignal Für Creditreform-Chef Gerhard Weinhofer ist die Entwicklung bedenklich. In den letzten zehn Jahren war die Stimmung kaum je schlechter.

Redaktion 23.06.2023

Wenig Aufträge

Laut Creditreform mangelt es den KMU an Aufträgen und positiver Ertragslage.

WIEN. Den kleinen und mittelgroßen Unternehmen (KMU) des Landes geht es mau: Die Auftragsbestände sinken, Erträge sind unter Druck. Fast die Hälfte klagt über Ertragseinbußen, im Handel sogar mehr als die Hälfte. „Die Hoffnung auf eine Erholung der Ertragslage nach der Coronakrise ist verflogen”, heißt es im Klimabarometer der Creditreform, das diese Woche veröffentlicht wurde. 1.400 Unternehmen wurden befragt.

Im Winterhalbjahr 2022/2023 hat der Anstieg der Energiepreise die KMU stark gebremst und den Aufholprozess nach der Coronapandemie ins Stocken gebracht. Ertragssteigerungen gab es selten – und wenn, dann vorwiegend im Dienstleistungsgewerbe. Auch in den kommenden Monaten seien keine Ertragssteigerungen zu erwarten; die Handelsunternehmen seien dabei am pessimistischsten.

Angespannte Lage

„Vor dem Hintergrund, dass die Ertragslage bereits sehr angespannt war, ist diese Entwicklung ein Alarmzeichen”, kommentiert Creditreform-Chef Gerhard Weinhofer. Nur zwei Mal in den letzten zehn Jahren seien die Unternehmen im Frühjahr pessimistischer bei der Beurteilung der künftigen Entwicklung gewesen.

Nachdem die Eigenkapitalquoten während der Corona-krise recht stabil blieben und im Vorjahr gar stiegen, gab es nun wieder einen Rückgang. Fast ein Fünftel der Unternehmen hat weniger als zehn Prozent Eigenkapital, nur mehr 38,7% sind solide finanziert mit mehr als 30% Eigenkapital.
Positiv zu vermerken: Der verbreitete Personalabbau dürfte an ein Ende kommen. In den kommenden Monaten will der Mittelstand wieder verstärkt Arbeitskräfte einstellen. (red)

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