••• Von Daniela Prugger
WIEN. Zum ersten Mal in ihrer über 70jährigen Geschichte wagt sich die LGV nun auch unter eigenem Namen in den stationären Handel: Ab Ende Mai wird in der Kettenbrückengasse 20 im vierten Wiener Bezirk regionales Gemüse angeboten. Das „LGV-Gärtnergschäftl” will vom Naschmarkt, der seit jeher für Frischgemüse steht und sich in unmittelbarer Nähe befindet, profitieren. „Wir wollen die Vielfalt eines lebendigen Marktplatzes mit der traditionellen Gärtnerkultur Wiens vereinen´”, erklärt LGV-Vorstandsvorsitzender Florian Bell.
Regionalität und Beratung
LGV-Frischgemüse Wien erwirtschaftet bei einer geernteten Gemüsemenge von 38.000 t knapp 65 Mio. € Umsatz. Während der heimischen Saison von Februar bis November bieten die LGV-Gemüsegärtner über 40 verschiedene Gemüsesorten an: von Melanzani über Paradeiser, Paprika und Gurken bis Brokkoli oder Vogerlsalat. Daneben werden im LGV-Gärtnergschäftl über 40 weitere regionale Partner ihre Spezialitäten präsentieren und dabei auch immer wieder persönlich informieren. Bell: „Mittelfristig wollen wir auch das Gemüsekistl mit ins Sortiment aufnehmen.” Die Produkte befinden sich im höherpreisigen Segment, „weil es sich um hochqualitative und unter anderem auch um spezielle Gemüsesorten handeln wird.”
Genossenschaft weiterdenken
„Das LGV-Gärtnergschäftl führt die größte heimische Gemüsevielfalt zusammen mit einer Selektion an heimischen Spezialitäten, regionalen und saisonalen Raritäten für den täglichen Lebensmitteleinkauf. Das ist ein Shopkonzept, das es in dieser Form in Österreich bislang noch nicht gibt”, so Bell.
Den Austausch und die angenehme Einkaufsatmosphäre soll auch ein kleines Gastrosortiment unterstützen: Im Angebot werden sich Antialkoholische Getränke, Gebäck und Mehlspeisen sowie ein kleines Convenience-Angebot an Suppen und Salaten befinden. „Wir sehen uns als Innovationstreiber für den Handel. Gleichzeitig wollen wir die Kundenbindung vorantreiben und das Genossenschaftsprinzip weiterdenken”, sagt Bell. Deshalb setzt LGV bei der Finanzierung auf Crowdfunding. So werde es etwa die LGV-Pflanze für zuhause geben – zum selber Pflanzen und Ernten.
„Anleger profitieren von 7,5 Prozent Fixzins bei einer Laufzeit von mindestens vier Jahren”, sagt Wolfgang Deutschmann, Gründer und Geschäftsführer der Partner-Plattform Lion Rocket. Insgesamt werde die LGV am Standort 420.000 € investieren. „270.000 Euro sollen über das Crowdfunding aufgebracht werden”, so Bell.