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© Wiener Tafel

Redaktion 26.02.2020

Wiener Tafel-Bilanz 2019: Jahr der Superlative zum 20. Jubiläum

Mehr als zwölf Prozent Steigerung bei geretteten Lebensmitteln; neues Jahrzehnt, neuer Standort: Übersiedlung ins „Große TafelHaus“ steht bevor.

WIEN. Das ist die Wiener Tafel-Bilanz 2019: 75.224 kg mehr gerettete Lebensmittel als im Vergleich zum Jahr davor. Insgesamt waren es somit 676.206 kg an verwertbaren Lebensmitteln, die von der Wiener Tafel 2019 davor bewahrt wurden, im Müll zu landen. Rund 200.000 kg kamen direkt vom Großmarkt Wien. Damit konnte Österreichs älteste Tafelorganisation im 20.Jahr ihres Bestehens klar verdeutlichen: Es gibt noch ein riesiges Potential in der Lebensmittelrettung, das vor allem eines braucht: mehr (Kühl-)Lagerflächen.

Den größten Anteil an geretteten Lebensmitteln machten auch im letzten Jahr die Kategorien Frischwaren (44%), Supermarktmix (18%) und Backwaren (11%) aus. Die größten Steigerungen an Lebensmitteln gab es bei Teigwaren, Konserven, Frischwaren sowie Milchprodukten. Rückläufig waren dagegen die Kategorien Babynahrung, Getränke und Hygieneprodukte. Auch 2019 verteilten 350 ehrenamtliche Mitarbeiter die Produkte von 203 Warenspendern an jene Menschen, die diese am dringendsten benötigen. So wurden im vergangenen Jahr 19.000 Armutsbetroffene in rund 100 Sozialeinrichtungen von der Wiener Tafel versorgt. Gemäß einer aktuellen Masterthese sind in Österreich fast 500.000 Menschen (6,6%) von Ernährungsunsicherheit betroffen.
Ein Höhepunkt des vergangenen Jubiläumsjahrs war die 20-Jahrfeier mit über 200 Gästen, inklusive Stadt- und Staatsspitze, im festlichen Rahmen des Naturhistorischen Museums. Sowohl bei einer Pressekonferenz am 9. September 2019, als auch beim Runden Tisch im Kanzleramt am 7. Oktober brachte die Wiener Tafel mit ihren Forderungen das Thema Lebensmittelrettung auf die politische Agenda. Diese können aus Sicht der Tafeln v.a. durch eine Vereinfachung der Lebensmittelweitergabe, eine Teilnahme an EU-Programmen sowie durch eine Unterstützung mit Kühltransporter- und (Kühl-)lagerstrukturen durch die öffentliche Hand positiv beeinflusst werden.
Darüber hinaus wurde im letzten Jahr der Grundstein für die Übersiedlung der Wiener Tafel auf den neuen Standort am Großmarkt Wien in das „Große TafelHaus“ gelegt. Dank Bürgermeister Michael Ludwig und einem privaten Unterstützer konnten die finanziellen Mittel zur Sanierung des „Großen TafelHauses“ aufgestellt werden. Die feierliche Eröffnung der neuen Wiener Tafel Logistikzentrale ist im Mai 2020 geplant.

Auch die bewusstseinsbildende Arbeit der Wiener Tafel erlebte einen besonderen Meilenstein: Im Mai 2019 nahmen über 400 Schüler am „Wiener Tafel Sensorik Labor“ im Rahmen einer zweiwöchigen Workshopreihe im Naturhistorischen Museums (NhM) teil. Im heurigen Jahr soll die erfolgreich begonnene Kooperation mit dem NHM im Zuge einer eigenen Sonderausstellung ausgebaut werden. Auf spielerische Art und Weise können so noch mehr v.a. junge Museumsbesucher ihre kognitive und sensorische Lebensmittelkompetenz entwickeln.

Wiener Tafel – die Jahresergebnisse 2019 im Überblick
- 676.206 kg gerettete Lebensmittel
- 19.000 Armutsbetroffene in rund 100 Sozialeinrichtungen wurden versorgt
- 350 ehrenamtliche Mitarbeiter und 17 hauptamtliche Mitarbeiter
- 27.650 geleistete Ehrenamtsstunden (davon 79% im Lieferwesen)
- 1.140 Liefertouren
- Mit 1 € versorgt die Wiener Tafel zehn armutsbetroffene Menschen mit einer Mahlzeit.
- Für jedes CO2-Äquivalent, das die Wiener Tafel produziert, werden gleichzeitig 27 CO2-Äquivalente eingespart. (red)

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