WIEN. „Jede Verschärfung der Maßnahmen bringt uns einem Quasi-Lockdown auch im Handel näher. Das Ausmaß der Umsatzeinbußen ist derzeit noch gar nicht absehbar“, kämpft Rainer Trefelik, Obmann der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), für seine Branche und setzt Signale in Richtung öffentlicher Hand. „Es ist unbedingt notwendig, den Handelsbetrieben, die sich von der Krise noch nicht erholt haben, unter die Arme zu greifen. Gerade zu Beginn des Weihnachtsgeschäfts, das für viele über Sein oder Nicht-Sein entscheidet, ist jede Verschärfung doppelt existenzbedrohend“, sagt Trefelik und fügt hinzu: "Gerade von Maßnahmen, die primär andere Bereichen wie etwa die Gastronomie betreffen, bleibt der Handel nicht verschont. Die Konsumlaune sinkt, wenn schärfere Maßnahmen im Kaffeehaus oder im Restaurant gelten. Außerdem hängt der Handel auch vom Tourismus ab. Viele Branchen sind vom Ausbleiben der Gäste aus dem Ausland stark negativ betroffen. Wenn es um finanzielle Entschädigungen geht, müssen unbedingt auch diese indirekten Aspekte berücksichtigt werden."
Christkindlmärkte stellen keine Gefahr dar
Die heimischen Adventmärkte, die zum überwiegenden Teil im Freien stattfinden, sind ein vergleichsweise sicherer Ort. „Durch die 2G-Regel auf den Märkten werden nun viele Besucher ausgeschlossen. Für Weihnachtsmärkte den 2G-Nachweis zu verlangen, wäre aus epidemiologischer Sicht nicht notwendig, da im Freien die Infektionsgefahr gering ist. Märkte schlechterzustellen, ist unverhätnismäßig und ein weiterer Schlag für die gebeutelte Branche der Marktfahrer“, so Trefelik.
„Ich kann nur immer wieder an die nicht geimpfte Bevölkerung appellieren: Lassen Sie sich impfen! Denn nur gemeinsam können wir die Herausforderung bewältigen“, sagt Trefelik. (OTS)