KLAGENFURT. Mehr als 660 eingereichte Produkte wurden in Klagenfurt beim 23. Internationalen Fachwettbewerb für Fleisch- und Wurstwaren verkostet und von einer internationalen Fachjury bewertet. Insgesamt vergaben die Experten 367 Gold-, 204 Silber- und 58 Bronzemedaillen an österreichische sowie neuseeländische Erzeugnisse. Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser war unter den Anwesenden und verkostete die Qualitätsware.
Austragungsort des renommierten internationalen Fachbewerbs war in diesem Jahr Klagenfurt. Er bietet den Fleischerbetrieben aus aller Welt alle zwei Jahre die Möglichkeit, die Qualität ihrer Produkte von Fachexperten bewerten zu lassen. Vom 21. bis 23. September 2021 stellten sich mehr als 60 Fleischer aus Österreich und Neuseeland dem strengen Urteil der internationalen Jury. An drei Tagen wurden mehr als 660 Einreichungen, darunter Frankfurter, Leberkäse, Bratwürste, Weißwürste, Extrawürste, Krakauer, Debreziner, Blutwürste, Pasteten, Schinken und Speck in allen Arten und Variationen, auf Herz und Nieren getestet, verkostet und prämiert.
Jürgen Mandl, Präsident der Wirtschaftskammer Kärnten, machte sich vor Ort ein Bild und ist stolz auf die Ergebnisse und die hohe Qualität der Einreichungen: „Die Betriebe haben ihren hohen Stellenwert als Qualitätserzeuger besonders während der Krise bewiesen und auch als regionale Nahversorger fungiert. Mit dem Fleisch aus den umliegenden Regionen entwickeln sie auf Basis von eigenen Rezepten laufend innovative und hochwertige Produkte, die die Kunden sehr schätzen und eine Auszeichnung absolut verdienen.“
Goldregen für handwerkliche Innovationen
Der internationale Fachwettbewerb für Fleisch- und Wurstwaren ist ein Produktwettbewerb, bei dem jede Einreichung eine Medaille erringen kann. Das hervorragende Gesamtergebnis umfasste dabei wie erwähnt 367 Gold-, 204 Silber- und 58 Bronzemedaillen. Der Großteil der Goldmedaillen ging an Niederösterreich, das Bundesland mit den meisten Einreichungen, gefolgt von Kärnten und Salzburg.
„Die heimischen Fleischermeister sind einzigartig und ihr Fachwissen, gebündelt mit traditioneller Handwerkskunst und Kreativität, bringt großartige Produkte hervor – der Innovationsgeist war anhand der Vielfalt der Waren klar erkennbar“, bestätigt Raimund Plautz, Innungsmeister der österreichischen Fleischer.
Vier Fleischereien, drei davon aus Niederösterreich, erhielten sogar den Ehrenpreis. Diese Unternehmen haben exzellentes handwerkliches Können über die gesamte Breite des Produktionsangebots unter Beweis gestellt. Die Fleischerei Höller, das Fleischerfachgeschäft Steiner sowie die Fleischerei Ellegast freuten sich über diese Auszeichnung; die Landmetzgerei Hochhauser aus Oberösterreich wurde ebenso zum Seriensieger gekürt.
Eine Bewertung mit allen Sinnen
Über Geschmack lässt sich eventuell streiten, nicht aber über Qualität. Die rund 15 Juroren aus Österreich, Deutschland und Kanada arbeiten nach einem definierten Punktesystem und setzen ihre jahrzehntelange fachliche Erfahrung sowie ihr sensorisches Know-how ein. Zu Beginn wird das Produkt als Ganzes betrachtet und die äußere Beschaffenheit bewertet. Als Nächstes wird es angeschnitten und je nach Aussehen sowie Farbe im Anschnitt mit Punkten beurteilt.
Anschließend stellt sich das Produkt den geschulten Nasen der Jury: „Ausatmen, das Produkt an die Nase führen und tief einatmen. Geschmack wird vorrangig durch den Geruchssinn wahrgenommen. Deshalb ist diese Bewertung essenziell“, erklärt Wolfgang Seidl, diesjähriger IFFW-Oberjuror und Fleischermeister aus Neunkirchen.
Erst dann erfolgt der Biss in die Fleischprodukte, der ebenso wie der Geschmack Einfluss auf die Punktezahl hat. „Eine gute Extrawurst hat einen fleischigen, festen Biss. Ein schwammiges oder fettiges Mundgefühl zeugt von minderer Qualität“, erklärt Seidl. Auch die optische Verarbeitung spielt eine wesentliche Rolle; hierbei achtet die Jury besonders auf außerordentliche handwerkliche Leistung und kreative Innovationen.
Promi-Jury überzeugt von bester Qualität
Eine vierköpfige Promi-Jury bestehend aus Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser, Jürgen Mandl, Präsident Wirtschaftskammer Kärnten, Hans Schaunig, ehemals Eishockeyspieler beim EC-KAC, sowie Joseph Pachler, ehem. Europa- und Staatsmeister im Boxen, kosteten sich unter der Leitung von Johannes Rottensteiner, Chefredakteur Lebensmittelhandwerk und Dipl. Fleischsommelier, durch die Geschmacksvielfalt der eingesendeten Produkte. „Bewusst zu verkosten mit dem Wissen, wo das Produkt herkommt, ist ein spannendes Erlebnis. Die Handwerksbetriebe sind ein wichtiger Teil unserer Kultur, die wir weiter unterstützen sollten“, berichtet Peter Kaiser vom Wettbewerb.
Fleisch für den guten Zweck
Nach der Verkostung wurden die Produkte wieder hygienisch verpackt und gekühlt gelagert. Die prämierte Ware kam karitativen Zwecken zugute und wurde der Caritas und dem Roten Kreuz gespendet.
Eine Übersicht über die Ergebnisse sowie alle prämierten Produkte finden Sie hier: www.ausgezeichnete-produkte.at
(red)