RETAIL
Zielpunkt / Bernhard Schramm

Redaktion 01.02.2016

Zielpunkt: Neue Eigentümer für etwa 100 Filialen

1.000 bis 1.200 Beschäftigte kommen bei Rewe, Spar & Co unter - Restfilialen haben noch knapp zwei Wochen offen.

Wien. Für rund 100 Filialen hat Zielpunkt-Masseverwalter Georg Freimüller neue Abnehmer gefunden. 88 Standorte können nach einer ersten Prüfung der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) von zehn anderen Handelsunternehmen übernommen werden. Dazu kämen aber noch einige, die ihre Übernahmevorhaben nicht anmelden müssten, erklärte Freimüller.

Zum Zeitpunkt der Insolvenz verfügte Zielpunkt über 229 Standorte. Mehr als die Hälfte der Filialen waren demnach nicht verwertbar. Einige seien rausgefallen, weil die Vermieter nicht bereit gewesen wären, den Standort abzugeben, erläuterte Freimüller. Acht Filialen konnten wegen Wettbewerbsbedenken der BWB nicht verwertet werden. Bei einigen überlegten es sich die Interessenten letztlich doch anders und sagten ab. 112 Standorte waren unverkäuflich und wurden bereits am 2. Jänner geschlossen.

Von den rund 2.700 Beschäftigten dürften 1.000 bis 1.200 Mitarbeiter bei den neuen Betreibern unterkommen, schätzt der Masseverwalter. Derzeit haben noch etwas weniger als ein Drittel der ursprünglichen Filialen offen. Mitte Februar ist aber auch für sie Schluss. Die März-Mieten müssen dann schon von Rewe, Spar, Hofer & Co bezahlt werden.

Die Insolvenzanmeldung im November 2015 löste in der Öffentlichkeit große Empörung aus - insbesondere die ausstehenden Novembergehälter und das Weihnachtsgeld für rund 2.700 Beschäftigte sorgten für scharfe Kritik seitens Gewerkschaft, Arbeiterkammer sowie Sozialminister Rudolf Hundstorfer. Die Causa hatte oberste Priorität, weshalb der staatliche Insolvenzentgeltfonds (IEF) die Bezahlung der ausstehenden Gehälter und Weihnachtsgelder in Rekordzeit abwickelte. Zuvor gab es von den Banken die Zusicherung, dass alle Zielpunkt-Beschäftigten ihr Konto überziehen können, ohne Spesen zahlen zu müssen. (red)

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