ZWETTL. „Das Gute des Waldviertels schmeckt man bei jedem Schluck unserer Biere“, ist Karl Schwarz, Inhaber der Privatbrauerei Zwettl, stolz auf die Qualität seiner Produkte. Umso mehr sind die Rohstoffe aus der Region ein zentrales und essenzielles Thema für die Waldviertler Traditionsbrauerei, denn im hohen Norden Niederösterreichs gedeihen sowohl Hopfen als Braugerste „ganz exzellent.“ Auch heuer konnte dank der Kooperation mit der Erzeugergemeinschaft Edelkorn von 100 regionalen Landwirten eine erfolgreiche Braugerstenernte eingebracht werden. „Die Landwirte bauen auf rund 500 Hektar im Rahmen von „de-facto-Vertragslandwirtschaft“ beste ESMA-Sommerbraugerste für uns an“, erklärt Karl Schwarz. Und ist zufrieden: Nach der Ernte in den letzten Tagen verarbeitet Zwettler daraus rund 2.000 Tonnen Waldviertler Braugerste für das umfassende Biersortiment.
Überraschend guter Jahrgang
Das Waldviertler Reizklima und zuletzt der ausreichende Regen sorgten dafür, dass sowohl Qualität als auch Ertrag heuer entsprechend gut sind. Der Braumeister von Zwettler Bier, Heinz Wasner, freut sich schon darauf, „die Ernte 2020 zu wirklich gutem Bier verarbeiten zu können.“ Dabei ist es die besondere Kunst, mit den Rohstoffen und Zutaten aus dem jeweiligen Erntejahr ein stets gleichschmeckendes Bier einzubrauen. „Da ist es gut, auf Erfahrung und das nötige Fingerspitzengefühl zurückgreifen zu können“, so Wasner. Denn anders als beim Wein erwarten Konsumenten, dass „ihr Bier“ als bevorzugtes Markenprodukt einen gleichbleibenden Geschmack aufweist.
„Waldviertel-Bonus“ für regionale Landwirte: Rohstoffe „vor der Haustüre“
Wie wichtig regionale Rohstoffe sind, weiß die Waldviertler Privatbrauerei Zwettl aus eigener langjähriger Erfahrung – bezieht sie doch Aromahopfen und Braugerste aus der näheren Umgebung der Brauerei und auch das Brauwasser sprudelt aus hauseigenen Quellen. Zwettler ist durch langjährige Abnahmeverträge bei Hopfen und Braugerste gut abgesichert. Alfred Sturm, Obmann der Erzeugergemeinschaft Edelkorn, weiß um die Wichtigkeit solch vorausschauender Kooperationen: „Die Privatbrauerei Zwettl erhält von uns kostbare Rohstoffe aus der Region Waidhofen an der Thaya und die Landwirte werden durch einen „Waldviertel-Bonus“ für ihre Gerste belohnt.“ Heuer wurde wieder die relativ junge zweizeilige Sommerbraugersten-Sorte namens ESMA angebaut.
Zwettler hat „Durst auf mehr Waldviertler Braugerste“
Um sich auch auf die in den letzten Jahren immer deutlicher hervortretenden klimatischen Veränderungen bestmöglich einzustellen, wird im nächsten Jahr - ergänzend zur Sommerbraugerste - auf Wunsch der Privatbrauerei Zwettl auch Winterbraugerste im Waldviertel angebaut. „Wir von Edelkorn sehen uns als aktiven Partner in der Entwicklungs- und Produktionskette neuer Braugerste-Sorten, die auch mit weniger Niederschlägen gute und braufähige Erträge liefern“, so Sturm. Dennoch gilt das Hauptaugenmerk der Sommergerste, da diese optimale Braueigenschaften aufweist und im Rahmen der Fruchtfolge wichtig für die Landwirte ist. (red)