TECHNOLOGY
© Cisco Austria/APA-Fotoservice/Langegger

Achim Kaspar, General Manager von Cisco Austria, hält den flächendeckenden LTE-Ausbau für eine wirtschaftliche Notwendigkeit.

12.02.2016

699 Millionen DVDs pro Monat

So hoch soll das mobile Datenvolumen laut einem Cisco-Report im Jahr 2020 sein; monatlich werden dann 2,8 Exabyte über Mobilfunknetze übertragen.

WIEN. Womit haben die Provider in den nächsten Jahren zu rechnen? Fest steht: Das Datenvolumen wird nicht kleiner – allerdings sind Prognosen wichtig, um den Ausbau der Kommunikationssysteme in den benötigten Dimensionen zu gewährleisten. Laut dem aktuellen „Cisco Visual Networking Index (VNI) Global Mobile Data Traffic Forecast” des IT-Anbieters Cisco steigt der mobile Datenverkehr in Westeuropa bis zum Jahr 2020 um das etwa Sechsfache.

Damit wächst er doppelt so schnell als der Verkehr über feste IP-Leitungen. In diesem Zeitraum erhöht sich der Anteil des Video-Traffics am mobilen Datenaufkommen von 57 auf 76%. Der Datentransfer über 4G wächst in Westeuropa sogar um das 11-Fache und wird 2020 für 89% des gesamten Mobilverkehrs verantwortlich sein, im Vergleich zu 53% Ende 2015. Cloud-Anwendungen werden ebenfalls zum Normalfall mit einem Anteil von 92% am mobilen Datenverkehr, bislang waren es 83%. Außerdem wird es 2020 in Westeuropa 127,6 Millionen Wearables geben, davon besitzen 6,6 Millionen eingebettete Mobilverbindungen.

Flächendeckender LTE-Ausbau

„Die Zahlen der Cisco-Studie zeigen, dass die Digitalisierung rasant an Fahrt gewinnt und nicht nur im Wirtschafts- und Public Service-Bereich greift, sondern zunehmend auch im Consumer-Bereich mit Wearables an Bedeutung gewinnt”, sagt Achim Kaspar, General Manager Cisco Austria: „Um in Zukunft dem Datenanstieg gewachsen zu sein, ist der flächendeckende Ausbau des LTE-Netzes rasch voranzutreiben; IT-Sicherheit muss dabei einen hohen Stellenwert einnehmen. ” Im Jahr 2020 wird es weltweit immerhin 5,5 Milliarden Nutzer von Mobilgeräten geben. Das entspricht dann 70% der Weltbevölkerung. Von 2015 bis 2020 steigt der weltweite mobile Datenverkehr um das Achtfache. Der Anteil des mobilen Traffics über Smartphones wächst dabei von 76 auf 81%. In vier Jahren werden sogar mehr Menschen auf der Welt Handys haben als Strom (5,3 Milliarden), fließendes Wasser (3,5 Milliarden) oder ein Auto (2,8 Milliarden). Die größte Wachstumsrate unter den mobilen Anwendungen haben weltweit Videos mit jährlich 62%. Der Anteil von 4G-Verbindungen wird 2018 jene von 2G und 2020 von 3G übertreffen.

In Westeuropa erreicht der mobile Datenverkehr laut dem Cisco-Report im Jahr 2020 monatlich 2,8 Exabyte. Das entspricht einem Speicherinhalt von etwa 699 Millionen DVD-Scheiben. Die Verfügbarkeit schneller Datenverbindungen wird dadurch zu einem Kernthema – sowohl für die Provider als auch für Unternehmen, die auf Bandbreite angewiesen sind.

Methodik der Studie

Die Cisco-Studie, die bereits zum zehnten Mal erscheint, enthält umfangreiches Material zum Daten-Traffic über mobile Verbindungen in vielen verschiedenen Bereichen. Zum Beispiel ermittelte der Cisco VNI Mobile Forecast, dass in Westeuropa der Verkehr über Maschine-zu-Maschine (M2M)-Verbindungen von 2015 bis 2020 um das 22-Fache steigen wird und damit 12 Prozent des gesamten mobilen Traffics ausmachen wird. Der Cisco VNI Global Mobile Data Traffic Forecast (2015–2020) basiert auf unabhängigen Vorhersagen von Analysten und Messungen von realer mobiler Datennutzung. Diese Grundlage ergänzt Cisco mit eigenen Schätzungen für die Akzeptanz mobiler Anwendungen, Nutzungsminuten und Übertragungsgeschwindigkeiten. Schlüsselfaktoren wie mobile Breitbandgeschwindigkeit und die Prozessorleistung der Geräte werden ebenfalls für die Vorhersagen und Ergebnisse des Cisco VNI ­Mobile Forecast berücksichtigt. (red)

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