WIEN. Die Digitalisierung in der Wirtschaft macht Unternehmen vieles einfacher, bringt aber auch neue Herausforderungen mit sich. Laut aktuellen Studien werden sich die Führungskräfte verändern müssen, um die Belegschaft beim digitalen Wandel mitnehmen zu können. „Wir arbeiten deshalb zuallererst an der Einstellung, bevor wir zu den konkreten Werkzeugen kommen“, so Uwe Göthert, Deutschland-Chef von Dale Carnegie Training.
Das weltweit größte Trainingsunternehmen ist in über 90 Ländern aktiv und konzentriert sich auf Unternehmen mit internationaler Ausrichtung; die Digitalisierung führe in diesen Betrieben zu einer noch engeren Zusammenarbeit multikultureller Teams. „Und wenn es da zuvor schon Probleme gegeben hat, werden diese nun potenziert“, beschreibt Göthert die Situation bei vielen seiner Kunden. „Unsere Trainer setzen am Mindset an, wobei es unter anderem um Lernbereitschaft, Fehlerkultur und Bereitschaft zum Teamwork geht."
Flexibilität statt Fachexpertise
Bei den Führungskräften von morgen steht laut Göthert nicht mehr die fachliche Expertise im Vordergrund; gefragt ist vielmehr in erster Linie die Fähigkeit, sich flexibel auf neue Bedingungen und Mitarbeiter einzustellen. Göthert, der selbst auf lange Jahre in der Wirtschaft zurückblicken kann, bringt den Unterschied zwischen bisherigen und künftigen Qualifikationen so auf den Punkt: „Nötig sind Kooperation statt Kontrolle, Moderation statt Expertentum und Kompetenz statt Hierarchie.“
Unternehmen, die von der Digitalisierung maximal profitieren wollen, müssen nach Aussage von Göthert Reibungsverluste verringern. Bei einer internationalen Ausrichtung komme es darauf an, eine Globalisierungs-Strategie zu entwickeln und umzusetzen sowie eine konsistente Firmenkultur zu implementieren. Die Verantwortlichen für die verschiedenen Länder-Gesellschaften oder Niederlassungen sollten sich also auf ein einheitliches Verständnis von Führung, ebensolche Werte und Kompetenzmodelle einigen.
Schwierigkeiten beim digitalen Wandel zu überwinden, sei nicht allein die Folge des Fachkräftemangels. „Vielmehr werden die Mitarbeiter nicht ausreichend auf das Neue vorbereitet, und es findet kein professionelles Change Management statt“, betont Göthert. (red)
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