Gastkommentar
••• Von Markus Nutz
WIEN. Laut karriere.at ist fast die Hälfte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aktuell aktiv auf der Suche nach neuen Herausforderungen oder bei einem guten Angebot wechselbereit. Das ist eine enorme Chance für Unternehmen, die es verstehen, diese Zielgruppe richtig anzusprechen. Im heutigen „War for Talent“ wählen Arbeitnehmer ihre Arbeitgeber aus, nicht umgekehrt. Unternehmen müssen die gesamte Candidate Journey – von Aufmerksamkeit und Interesse, über das Bewerbungsverfahren bis zur Zeit als Mitarbeiterin bzw. Mitarbeiter – begleiten und das auch in den Sozialen Medien.
Aufmerksamkeit gelingt etwa mit Werbeanzeigen, zugeschnitten auf die jeweiligen Berufsgruppen, oder mit einem spannenden Video auf TikTok oder Instagram. Corporate Influencer („echte“ Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter) führen, mit der Kamera begleitet, durch ihren Alltag, zeigen ihr Tätigkeitsfeld und vermitteln ihre Motivation. Diversität bei den gezeigten Mitarbeitenden sichert Identifikationsmöglichkeiten. Gesichter nach außen und persönliche Noten sind auch essenziell für den Aufbau der Community. Diese hilft nicht nur dem Verkauf des eigenen Produkts, sondern Fans werden leicht zu engagierten Mitarbeitern. Interaktion ist der Schlüssel zum Erfolg und Community Management nicht nur etwas für Krisenfälle.
Maßgeschneidert
Über diese erste Aufmerksamkeit kommen die potenziellen Bewerberinnen und Bewerber auf den Unternehmens-Account und finden dort Posts über das Umweltengagement, das Teamevent u.v.m. Vom Account werden die Interessierten auf die maßgeschneiderte Karriereseite geleitet, auf der sie nicht nur die aktuellen Stellenangebote finden, sondern auch sämtliche wichtige Informationen sowie eine Einladung zu einem Q&A-Webinar, bei dem Fragen an die Recruiter und Teams gestellt werden können.
Nach der abgeschickten Bewerbung ist die Candidate Journey aber noch nicht vorbei. Der Bewerbungsprozess wird via Direct Messaging begleitet und der Neuling nach Einstellung auf Social Media vorgestellt. Vielleicht möchte dieser in einem Post gleich über die ersten Tage berichten? Und auch die bestehenden Mitarbeitenden lesen im Netz mit und bilden sich ihre Meinung. Das macht nicht zuletzt deutlich, dass Social Recruiting nicht als einmalige Aktion, sondern als kontinuierlicher Prozess verstanden werden muss.
