AK-Preismonitor zeigt Preisschock
© APA/Georg Hochmuth
RETAIL Redaktion 03.06.2024

AK-Preismonitor zeigt Preisschock

Austro-Lebensmittelpreise auch online deutlich über deutschen.

WIEN. Die Arbeiterkammer (AK) hat die Reihe an Lebensmittel-Preisvergleichen fortgesetzt und diesmal Markenprodukte online beleuchtet. Die Arbeitnehmervertreter orten im Vergleich zu Deutschland hierbei einen "Preisschock im Supermarkt". Denn durchschnittlich seien die Markenlebensmittel hierzulande um knapp ein Viertel (24 Prozent) teurer als im nordwestlichen Nachbarland. Auch netto, also ohne Mehrwertsteuer seien die Produkte in Österreich um gut ein Fünftel (21 Prozent) teurer.

Diese markanten Unterschiede fand die AK in ihrem Preismonitor bei einem Einkaufskorb mit 70 verglichenen identen Markenlebensmitteln bei vier Online-Supermärkten in Österreich und Deutschland - siehe https://go.apa.at/89CKbfz1. "Der Österreich-Aufschlag muss weg", forderte die AK aufgrund der Ergebnisse einmal mehr.

Fast immer gebe es beim gleichen Produkt vom selben Hersteller enorme Preisunterschiede. Beim Vergleich der Bruttopreise waren 61 (rund 87 Prozent) von 70 verglichenen Lebensmitteln in Österreich teurer als in Deutschland, fünf (rund sieben Prozent) waren im Schnitt in Österreich billiger, vier (rund sechs Prozent) kosteten in beiden Ländern gleich viel.

Der AK-Preismonitor zeigt in Österreich auch netto höhere Preise als in Deutschland. Werde die unterschiedliche Umsatzsteuer herausgerechnet, so seien die Preise für den Einkaufskorb in Österreich netto noch immer um rund ein Fünftel (21 Prozent) höher als in Deutschland.

"Der AK Preismonitor zeigt regelmäßig einen 'Österreich-Aufschlag' bei Markenprodukten – den hat auch die Bundeswettbewerbsbehörde bestätigt", so Tobias Schweitzer von der AK. "Dieser Aufschlag muss weg. Es kann nicht sein, dass multinationale Konzerne von Einzel- und Großhändlern, je nach Mitgliedsstaat, unterschiedliche Preise für gleiche Produkte verlangen." Die Zeche zahlten die Verbraucherinnen und Verbraucher.

Die AK setze sich auf EU-Ebene bereits für die Rechte der Konsumentinnen ein, hat die Kommission auf die Thematik aufmerksam gemacht. "Wir erwarten aber auch von den zuständigen Ministern, auf EU-Ebene dafür einzutreten, dass die Österreicher:innen beim täglichen Einkauf nicht mehr benachteiligt werden", so Schweitzer in Richtung türkis-grüner Bundesregierung. Angesprochen dürften etwa Konsumentenschutzminister Johannes Rauch (Grüne) und Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) sein.

Die AK hat laut ihren Angaben zwischen 21. und 24. Mai 70 idente Markenlebensmittel in den österreichischen Online-Supermärkten Billa und Interspar sowie in den deutschen Online-Shops Rewe und Globus erhoben. Alle Preise wurden inklusive Mehrwertsteuer erhoben (Österreich 10 bzw. 20 Prozent; Deutschland 7 bzw. 19 Prozent). Die AK hat auch einen Netto-Preisvergleich durchgeführt. Aktionen sind berücksichtigt, nicht aber Kundenkarten-Vorteilspreise oder Mengenrabatte.

BEWERTEN SIE DIESEN ARTIKEL

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL