ADVISORY
06.02.2015

Compliance 2.0 im Visier

Normen für das Wohlverhalten? 16. Compliance-Netzwerktreffen am 29.1. bei Austrian Standards

Wie kann gewährleistet werden, dass Standards auch tatsächlich breite Akzeptanz finden?

Wien. Austrian Standards ist – seitdem es 2013 mit der ONR 192050 eine Norm für Compliance-Management-Systeme publiziert hat – auch auf dem Gebiet der Compliance sehr aktiv.

Rund 100 Gäste folgten der Einladung zum jüngsten LexisNexis Compliance-Netzwerktreffen in den Hauptsitz des ehemaligen „Normungsinstituts” am Praterstern.

Welt-Compliance-Einigkeit

Im Vortragsteil standen Fragen im Mittelpunkt wie die, welchen Nutzen ein standardisiertes Compliance-System für Unternehmen hat und von wem Normungsprojekte generell ausgehen. Diesen und weiteren Themen ging die Dreier-Conférence, bestehend aus Austrian Standards Direktorin Elisabeth Stampfl-Blaha, Zertifizierungsdirektor Peter Jonas und Walter Barfuß, dem ehemaligen Generaldirektor der Bundeswettbewerbsbehörde, auf den Grund.Der „New Approach”, der in der Welt der Standardisierung für technische Normen gilt, lasse sich auch auf Compliance anwenden, erklärte Stampfl-Blaha. Demnach hat es keinen Sinn, dass sich der Gesetzgeber mit technischen Standards befasst. Das Gesetz gibt nur ein Ziel vor – etwa, dass ein Produkt sicher sein muss; wie die Marktteilnehmer die Vorgabe umsetzen, bleibt ihnen überlassen.Die Vortragenden zeigten sich zuversichtlich, dass sich der Compliance-Standard ähnlich etablieren wird wie die Qualitätsmanagementnorm ISO 9001, die heute völlig unbestritten ist. Damit sollen auf lange Sicht mühsame Geschäftspartnerüberprüfungen auch im Compliance-Bereich durch ein weltweit einheitliches Verständnis obsolet gemacht werden.(pj)

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