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Richtig spannend wird es mit den IoT-Anwendungen der zweiten Kategorie – die werden völlig neue Möglichkeiten eröffnen.

Bernhard Göbl 18.03.2016

IoT aus Consultersicht

Ist das „Internet der Dinge” nur ein Hype oder das nächste große Ding am Consumer-Markt? Eines ist sicher: Das IoT hat großes Zukunftspotenzial.

Gastbeitrag ••• Von Bernhard Göbl

WIEN. Das Internet of Things (IoT) ist derzeit in aller Munde. Aber wird es sich auch am Consumer-Markt durchsetzen?

Smartwatches & Fitness-Tracker

Zwei Voraussetzungen sind für eine schnelle Etablierung von Anbietern im IoT-Consumer-Segment entscheidend: Eine bestehende starke Verankerung im Consumer-Bereich und eine skalierbare Infrastruktur, die schnelles Wachstum ermöglicht. Beide Voraussetzungen erfüllen momentan Unternehmen wie Amazon, Apple oder Google. Von diesen gibt es schon Consumer-Produkte aus dem IoT-Segment, wie Streaming Devices oder Smartwatches und Fitness-Tracker. Andere Hersteller haben ebenfalls gute Voraussetzungen, hinken aber bei der Investition in Software und Infrastruktur noch stark hinterher.

The world's smartest lamp

Für den Beobachter entsteht durchaus der Eindruck, als wäre bis jetzt wenig passiert – vor allem, wenn man bei Streaming Devices, Smart Watches und Smart TVs nicht an das IoT denkt. Tatsächlich hat sich aber viel getan. Viele große Anbieter haben IoT-Plattformen für die Produktentwicklung geschaffen. Auch die europäische FI-­Ware-Initiative versucht derzeit eine Plattform für das künftige Internet der Dinge zu schaffen. Es gibt viele Projekte, die auf Basis dieser Plattformen Consumer-Produkte entwickeln oder bereits anbieten. Auch die Österreicher wollen hier mitmischen: Das österreichische Start-up Luke Roberts hat mit „Fluxo – the world’s smartest lamp” erst kürzlich einen fulminanten Start auf Kickstarter hingelegt.

Zwei Anwendungskategorien

Das Internet of Things für den Consumer-Markt ist auf jeden Fall im Kommen – und zwar mit ungeheurem Tempo. Aber wie werden die konkreten Anwendungen aussehen?

Grundsätzlich können zwei wesentliche Kategorien unterschieden werden: Einerseits Anwendungen, die uns dabei helfen, Zeit zu sparen, und andererseits Anwendungen, die uns völlig neue Möglichkeiten eröffnen.
In die erste Kategorie fallen Anwendungen, welche die manuelle Datenerfassung und -verarbeitung automatisieren und Steuerungsaufgaben übernehmen. Das reicht von der permanenten Vitalparametererfassung und -verarbeitung mit Smartwatches bis zum vollautomatischen Fahrtenbuch am Smart­phone.
Die zweite Kategorie betrifft Anwendungen, die Produkten plötzlich neue Fähigkeiten verleihen oder überhaupt neue Produktgattungen kreieren. Hier gibt es noch wenige Beispiele; die smarte Leuchte Fluxo ist ein erstes solches Produkt.
Es ist noch schwer abschätzbar, wohin die Reise geht und welche Produkte sich breit durchsetzen werden. Vielleicht sind es die Drohnen, die die Zustellung revolutionieren. Vielleicht sind es aber auch die Batterien, die sich selbst rechtzeitig melden, bevor ihnen der Strom ausgeht.
Oder es ist die Kontaktlinse, die den Blutzuckerspiegel eines Diabetikers misst. Diese Dinge gibt es bereits, zumindest als Prototypen.
Die Grenzen sind dabei fließend: Oft ist es ein einzelnes Feature, das eine Anwendung von der ersten in die zweite Kategorie hebt und etwas gänzlich Neues schafft.

Spannende Zukunft

Mein Sohn hat mich kürzlich gefragt: „Papi, früher hat es noch kein Internet gegeben. Was hat man da mit Computern gemacht?” Aus heutiger Sicht ist das eine berechtigte Frage und auch auf die IoT-Kategorien übertragbar. IoT-Geräte der ersten Kategorie sind wie PCs ohne Internet – die haben uns zu Beginn auch begeistert.

Aber richtig spannend wird es zukünftig erst mit den IoT-Geräten der zweiten Kategorie, vergleichbar mit einem PC, der mit dem Internet verbunden ist.

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