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© APA/dpa-Zentralbild/Jens Kalaene

Redaktion 18.05.2018

An der Quote führt kein Weg vorbei

Die Topjobs in Österreichs führenden Unternehmen gehen weiterhin kaum an Frauen. Gesetzliche Regelungen tun not.

WIEN. Seit mehr als zehn Jahren untersucht die AK Wien den Anteil von Frauen in den Top-Positionen der führenden österreichischen Unternehmen. Große Erfolge sind bis dato ausgeblieben – in den Geschäftsführungen der 200 umsatzstärksten Unternehmen beträgt der Frauenanteil (Stand: Jänner 2018) gerade einmal 8,4%.

Noch schlechter ist das Bild in den börsennotierten Unternehmen: Von insgesamt 195 Positionen in Top-Management sind nur zehn (5,1%) mit Frauen besetzt. Wechselt die Betrachtung in den Aufsichtsrat, verbessern sich die Prozentsätze: In den Top-200-Unternehmen sind 18,5% der Mandate an Frauen vergeben.

Der Freundeskreis

„Die Rekrutierung erfolgt vorwiegend aus persönlichen Netzwerken, die Auswahlprozesse laufen unstrukturiert ab”, beschreibt Studienautorin und AK-Betriebswirtin Christina Wieser eine der Ursachen. Ihr Fazit: „Nur eine gesetzliche Quotenregelung bringt den gewünschten Erfolg.”

EU-Vergleich

Länder mit einer gesetzlichen Regelung können naturgemäß mit weit höheren Prozentsätzen aufwarten. So kommt etwa Frankreich auf einen Anteil von 43%, Norwegen auf 42%. In Österreich gilt das Gesetz für Neubestellungen ab diesem Jahr. Wird die vorgeschriebene Quote missachtet, folgt eine Sanktion. Wieser: „Dann bleibt der Stuhl leer.” Es bedürfe auch neuer Arbeitszeitmodelle wie des sogenannten Top-Sharings, damit auch Frauen mit Teilzeitjobs die Chance auf eine Führungsposition haben. (red)

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