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Redaktion 13.07.2018

Management-Checkliste

Im täglichen Business zählen Entscheidungskraft, Mut und Flexibilität oft mehr als Visionen und „zu 120 Prozent wasserdichte Lösungen”.

WIEN. An ausgefeilten Strategien und langfristigen Konzepten mangelt es im Management nicht. Über Erfolg oder Misserfolg entscheidet aber oftmals etwas ganz anderes – nämlich die praktische Umsetzung, also die tägliche Arbeit. Da sind dann gesunder Hausverstand, Durchsetzungs- und Entscheidungskraft sowie Mut – etwa dazu, zu seinen Fehlern zu stehen – mindestens so wichtig wie Fachwissen.

„Wer im Management die richtige Hands-on-Mentalität beweist, hat in unserer schnelllebigen Zeit einfach die besseren Karten”, sagt Astrid Kleinhanns-Rollé, Managing Director der WU Executive Academy.

Acht Punkte für’s Gelingen

Kleinhanns-Rollé hat aus ihrer umfangreichen Erfahrung mit internationalen Führungskräften und weltweit agierenden Unternehmen eine „Checkliste für langfristigen Erfolg im Management” entwickelt:
Vision mit Umsetzungskraft verbinden: Eine großartige Vision bringt nichts, wenn gleichzeitig nicht auch die Rahmenbedingungen für die Umsetzung geschaffen werden. Nur wenn beides den nötigen Raum erhält, kann Transformation und Veränderung passieren. Dabei helfen die richtigen Fragen – etwa „Welche Ressourcen muss ich bereitstellen? Sind die internen Strukturen und die Unternehmenskultur so, dass Veränderung überhaupt möglich ist? Welche Schwerpunkte und welche Priorisierung haben wir?”
• Entscheiden, entscheiden, entscheiden: Die Fülle an Daten, die heute zur Verfügung stehen, und die Komplexität der Zusammenhänge verleiten zu langwierigen Entscheidungsprozessen. Aber die Forschung zeigt: In den letzten Jahren wurde Intuition als Schlüssel für Entscheidungen wieder wichtiger – gerade weil die Wirtschaftswelt komplexer geworden ist.
• Weg vom Mikro-, hin zum Makro-Management: Der Erfolg als Führungskraft hängt davon ab, ob wir die richtigen strategischen Entscheidungen für das Unternehmen treffen, uns nicht in Belange anderer einmischen und die Detailverliebtheit über Bord zu werfen.
• Lower your ego: Die Zeiten der schillernden Unternehmensbosse mit überbordendem Selbstvertrauen sind vorüber. Erfolg ist die Summe der Leistungen des Teams. Haben Sie Mut, andere Meinungen ernsthaft einzubeziehen, geben Sie Anerkennung und scheuen Sie sich nicht davor, Verantwortung abzugeben.
Es muss nicht alles perfekt sein: Wer sich in Details verliert und so lange herumbastelt, bis das Ziel bis zur vierten Kommastelle erreicht wird, könnte es sich selbst und anderen unnötig schwer machen. Für den Erfolg im Management ist es bisweilen zielführender, ein wenig von der Vollkommenheit abzurücken. „Auch für die Führung von Mitarbeitern kann es besser sein, sich nicht ständig als Perfektionist beweisen zu müssen”, meint Kleinhanns-Rollé.
• Fehler sind geil: Das gilt aber nur für die ‚richtigen' – solche, aus denen sich etwas Wichtiges lernen lässt, nicht jene, die aus Unachtsamkeit passieren. Kleinhanns-Rollé: „Wer aus seinen Fehlern lernt, wird besser. Die höhere Geschwindigkeit der Wirtschaft macht es auch notwendig, ständig neue Ansätze auszuprobieren und bei Bedarf zu adaptieren – ‚Rapid Prototyping' heißt das Zauberwort.
Raus aus der Komfortzone: Wer seine Komfortzone nie verlässt, wird möglicherweise bald daraus verdrängt. Die Digitalisierung ist ein Faktor, der immer mehr Geschäftsmodelle auf den Kopf stellt – und wenn Unternehmen scheitern, liegt es oft an der mangelnden Bereitschaft des Managements, sich selbst und die Firma zu ändern.
„Mini-Me” ist nicht die beste Strategie: „Ich muss bei diesem Satz immer an einen Freund von mir denken”, so Kleinhanns-Rollé. „Er ist erfolgreich, multipler Entrepreneur. Sein Credo: Umgib dich nicht mit Menschen, die so sind wie du, sondern mit jenen, die etwas besser oder etwas anderes können. Seine Stärke ist es, das ‚Big Picture' zu sehen, Chancen zu erkennen und sie auch erfolgreich umzusetzen.” (red)

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