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„Wirtschaftswanderung”-Ideengeber & Organisatoren Herbert Rieser (l.), Josef Stöckl.

Paul Christian Jezek 08.07.2016

Per Pedes im Talk über Job & Leben

Nach dem Motto „Gemeinsam starten, wandern und ankommen” werden bei der Wirtschaftswanderung auch heuer Geschäfts­beziehungen geknüpft und Bekanntschaften vertieft.

••• Von Paul Christian Jezek

FIEBERBRUNN/KITZBÜHEL. Bodenständig geht es am Freitagabend oben auf dem Berg zu; in der Hütte reicht man Schnaps und Kaiserschmarrn zum Dessert, die Stimmung ist locker und herzlich, Tiroler Musikanten spielen auf.

Der brennende Kachelofen sorgt für heimelige Atmosphäre, und obwohl es im rustikal eingerichteten Speisesaal keinen freien Platz mehr gibt, ist der Raum für gute Gespräche schier grenzenlos. Dabei sind die rund 200 illustren Gäste im Pillerseetal an diesem Wochenende keine Touristen oder Ausflügler: Nein, es ist die Wirtschafts- und Politikelite Österreichs samt internationalen Gästen aus 17 Ländern – Menschen, die in ihrem Arbeitsalltag extrem unter Zeitdruck, Hektik und Terminstress stehen.
Auf etwa 1.000 Metern Seehöhe ist an diesem Freitag im September jedoch von alledem nichts zu spüren, im Gegenteil: die „Schreibtischhengste” atmen auf. Und durch. Sie saugen die frische Bergluft auf und freuen sich mit kindlicher Begeisterung über den imposanten Sternenhimmel, der sich an die Kitzbüheler Alpen schmiegt.
Es braucht keine Terminvereinbarungen und -verschiebungen über Sekretariate, keine Präsentationen mit dem Videobeamer, keinen Blick auf Uhr oder Smartphone, und auch Anzug und Krawatte sind nicht gefragt. Hier geht es schlicht und einfach ums miteinander Reden – um zwanglose, direkte Kommunikation. Kennenlernen, Austausch, Ideen und Perspektiven ergeben sich auf der Berghütte wie von selbst. Der einzig formale Akt ist meist nur der Austausch von Visitenkarten, den man ganz rasch erledigt haben will, um schnell wieder die Formalitäten vergessen zu können. Mit einer Tasse Kaffee und exzellenter Musik gelingt der Start in den Wandertag nach einem zünftigen Hüttenabend bestens; danach geht es zu Fuß durch die atemberaubend schöne Landschaft der Tiroler Bergwelt. Gemächlich und ökonomisch für Köper und Geist – man braucht kein Sportkletterer zu sein, um die paar Kilometer zu überstehen. Außerdem gibt es genügend Pausen und Jaus’n.

Wanderung als Erfolgs„format”

„Ein wenig ungewohnt sieht der Herr Generaldirektor in seinem atmungsaktiven Sportjanker schon aus. Und auch die Frau Geschäftsführerin tauscht ihre zarten High Heels gegen klobige Wanderschuhe”, schmunzeln Josef Stöckl und Herbert Rieser, wenn sie von der Wirtschaftswanderung – ihrem „Baby” – erzählen.

Vor sieben Jahren saßen die beiden gemütlich vor einem café+co-Automaten zusammen und plauderten über den Tourismus in ihrer Heimat Pillerseetal – die Region ist der Rohdiamant der Kitzbüheler Alpen. Ihre Idee, die Begeisterung für ihre Heimat mit anderen Menschen zu teilen, ließ die beiden nicht mehr los. Und was mit 35 Gästen begann, ist heute ein Vorzeigeevent mit 200 Top-Multiplikatoren aus Politik und Wirtschaft.
Eine Veranstaltung, die sich nicht „nur” in ihrer Dimension, sondern auch inhaltlich bemerkenswert entwickelt hat: neben der zwanglosen Zusammenkunft von Führungskräften steht auch das karitative Engagement für das „Netzwerk Tirol hilft” im Vordergrund.

16.9. Hüttenabend (Fieberbrunn)
17.9. Wanderung (Kitzbühel)
www.wirtschaftswanderung.at

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