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Druck bleibt 92% der befragten Unternehmen gehen davon aus, dass die Forderungen nach steigenden Gehältern bestehen bleiben.

Redaktion 13.10.2023

Prognose: Plus von 6,5% wird erwartet

Mit bis zu 7,5% mehr sollen die Gehälter von Spezialisten und Facharbeitern in Österreich am deutlichsten steigen.

••• Von Alexander Haide

WIEN. Kein Thema treibt derzeit alle Bevölkerungsschichten so um wie die Inflation und die damit verbundenen Preissteigerungen. Umso gespannter darf man sein, wie sich die Gehaltsabschlüsse entwickeln werden. Unternehmer fürchten, dass sie sich Lohnkosten nicht mehr leisten können, Arbeitnehmern drohen die laufenden Lebenshaltungskosten über den Kopf zu wachsen.

Umso interessanter ist die Gehaltsentwicklungsprognose 2024, die die Personal- und Managementberatung Kienbaum Consultants International nun präsentierte.

Weiter steigender Druck

Die Erwartungen der Arbeitgeber lassen aufhorchen, denn 92% der befragten Unternehmen gehen davon aus, dass der Druck auf steigende Gehälter bestehen bleibt. Ein Mehr an Wachstum und Produktivität soll dieses kompensieren.

Unternehmen optimistisch

Zudem stuft mehr als die Hälfte der teilnehmenden Betriebe die mittelfristigen Ergebnisaussichten ihres Unternehmens als stabil ein. Nur 15% orten eine schlechte oder eher schlechtere Zukunft.

Dabei bildet die Kienbaum-Gehaltsentwicklungsprognose 2024 einen Überblick über die Gehälter in 46 ausgewählten Ländern mit mehr als 800 Teilnehmern aus Unternehmen unterschiedlicher Größen und Branchen ab.

Ausbildung zählt

Bei der Prognose sei die Preisentwicklung der größte Einflussfaktor auf die Gehaltsentwicklung in der EU. Die Gehälter in den Ländern der Europäischen Union steigen laut Prognose zwischen 3,1 und 9,8%. Die prognostizierten Erhöhungen in Österreich sind höher als jene in Deutschland (4,7%) und der Schweiz.

„In der Europäischen Union verzeichnet Ungarn mit 9,8% die höchste durchschnittliche Gehaltsentwicklung”, stellt Alfred Berger, Geschäftsführer von Kienbaum Wien, fest. Die durchschnittliche Gehaltssteigerung in den Nicht-EU-Ländern fällt mit 9,4% stärker aus als in den EU-Ländern. Die durchschnittliche Gehaltsentwicklung ist hier mit 41,1% in der Türkei am höchsten, was bei einer Inflation von 40,8% nicht überrascht.
Nicht verwunderlich ist ebenso, dass für Spezialisten und Fachkräfte im D-A-CH-Raum die stärkste Gehaltssteigerung erwartet wird. In Österreich können sie mit 7,5% Plus am Gehaltszettel rechnen.

Preise treiben Gehälter

Ebenfalls wenig überraschend ist, dass die Preisentwicklung aktuell der stärkste Einflussfaktor auf die Gehaltsentwicklung in der Europäischen Union ist. Während in Österreich bis vor nicht allzu langer Zeit noch Unternehmensperformance und persönliche Leistung ausschlaggebend waren, sind es diesmal die gestiegenen Preise – von den Mieten und der Energie bis zu den Lebensmitteln.

Internationaler Vergleich

Im Vergleich der ausgewählten Länder außerhalb Europas liegt Indien mit 4,9% realer Einkommensentwicklung auf Platz eins. Die höchste reale Einkommenssenkung wird für Argentinien mit –47,1% erwartet, bei einer Inflation von 88,3%.

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