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alice hefner 03.04.2015

Gesundheitstourismus ist große Herausforderung

Neue Trends Studie „Gesundheitstourismus in Österreich” dokumentiert die wichtigsten Entwicklungen der Branche

Brancheninsider, Tourismus- und Trendforscher über neue Entwicklungen im Gesundheitstourismus.

Gernot Deutsch, Geschäftsführer der Heiltherme Bad Waltersdorf: „Die Naturkraft des Thermal­wassers bringt uns viele Gäste.”

Wien. „Der Begriff Wellness ist mittlerweile jenseits von Gut und Böse”, sagt der Trend- und Tourismusforscher Andreas Reiter von ZTB Zukunftsbüro in Wien. „Zu Beginn der 2000er-Jahre gab es einen Wellness-Hype, heute sind Wellnessangebote ein Basisinstrument für die Vier Sterne-Hotellerie. Als Differenzierungsmerkmal von Urlaubsangeboten eignet sich Wellness keineswegs mehr.”

Außerdem, so Reiter, dürfe man Wellness nicht mit Gesundheitsvorsorge verwechseln. Laut Experten ist Gesundheitstourismus die Kombination von Urlaubsvergnügen mit individuellen, fachkundig betreuten und wissenschaftlich fundierten Gesundheitsprogrammen; Wellness-Tourismus ist bloß ein Unterbegriff davon.

Authentische Regionalität

Laut der im Jänner 2015 veröffentlichten Studie „Gesundheits-tourismus in Österreich” von der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Qualität (ÖQA) legen Österreicher Wert auf ein gutes Preis-Leistungsverhältnis (77%), hohe Hygiene- und Sauberkeitsstandards (75%) sowie freundliches und bestens geschultes Personal (68%).„Wer im Gesundheitstourismus erfolgreich sein will, muss eine klare Kompetenz entwickeln und sich differenzieren”, so Reiter.Das Credo „Wer in alle Richtungen hin offen ist, kann nicht ganz dicht sein” gelte in Zeiten der zunehmend individualisierten Gesellschaft und des wachsenden Angebots im Gesundheitstourismus mehr denn je.„Bei den Thermen sieht man das sehr gut: Jene, die sich früh genug differenziert haben, wie die Heiltherme Bad Waltersdorf mit ihrer Traditionell Steirischen Medizin, sind auch heute noch erfolgreich.”Dazu Gernot Deutsch, Geschäftsführer der Heiltherme Bad Waltersdorf, die 2015 ihr 30-Jahr-Jubiläum feiert: „Wir haben unsere Lebensmittel zwar schon vor 30 Jahren zum Großteil aus der Region bezogen, damals hat bei den Gästen aber kaum jemand danach gefragt. Heute hingegen schätzen es die Urlauber immer mehr, wenn sie dem Bad Waltersdorfer Bauern, der eine Schachtel mit frischen Äpfeln durch die Empfangshalle trägt, begegnen. Der Gast erkennt heute eben ganz genau, ob Regionalita?t authentisch und echt ist.”Regionalität sei „ein großer Urlaubstrend”, so Peter Zellmann, Leiter des Instituts für Freizeit- & Tourismusforschung, der „durch gelebten Urlaubsalltag entsteht”.

Begleitung der Gäste

Auch das Gesundheitsbewusstsein steigt, und den Menschen ist klar, dass man für seine Gesundheit regelmäßig etwas tun muss – eine Woche Erholungsurlaub pro Jahr reicht längst nicht mehr aus.„Immer mehr Gesundheitsresorts setzen daher auf langfristige Begleitung der Urlaubsgäste, beispielsweise in Form von Online-Betreuung oder speziellen Tagesangeboten”, weiß Reiter.

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